Obwohl die Branchenriesen Microsoft und Nintendo nicht vertreten sind, konnte die Messe zulegen. 250.000 Besucher werden erwartet. Mobilen Plattformen wird heuer ein eigener Bereich gewidmet.
Mit einem großen Besucheransturm hat am Donnerstag die Gamescom fürs breite Publikum eröffnet. Schon lange vor Einlass warteten tausende Fans an den Eingängen der Messe in Köln. Als diese öffneten, rannten viele Besucher los, um sich lange Wartezeiten an den Ständen zu ersparen. Bis zum Sonntag rechnet die Koelnmesse mit mehr als 250.000 Gästen. Zahlreiche neue Titel können auf der Gamescom ausprobiert werden, noch bevor sie offiziell im Handel erhältlich sind.
Mehr als 600 Unternehmen zeigen in Köln Software, Geräte und Zubehör für die interaktive Unterhaltung. Allerdings fehlen einige prominente Vertreter, so haben die Konsolenhersteller Microsoft und Nintendo abgesagt. Am Mittwoch konnten sich zunächst Fachbesucher und Journalisten über die Trends der Branche informieren. Von Donnerstag bis Sonntag ist die Gamescom fürs allgemeine Publikum geöffnet.
Besonderes Augenmerk liegt auf die mobilen Geräte: Die Messe widmet ihnen erstmals einen eigenen Bereich. Mehr Platz bekommen auch die Online-Spiele, die seit einigen Jahren massiv Zulauf haben und qualitativ teils an Konsolenspiele heranreichen.
Entwickler diskutieren neue Richtungen
Bereits seit Montag diskutierten mehr als 2000 Entwickler bei der Games Developers Conference. "Die Branche ist massiv im Umbruch. Immer mehr Menschen spielen auf Smartphones und Tablet-Computern. Oder im Internet, ob im Browser oder bei Facebook", sagte Frank Sliwka, Europachef der Konferenz, der Nachrichtenagentur dpa. Hier setze die Konferenz auch ihre Schwerpunkte. Mancher Teilnehmer dürfte auch einen neuen Job finden - Entwickler sind derzeit heiß begehrt.
Die wirtschaftlichen Aussichten der Branche sind derzeit allerdings durchwachsen. Der IT-Branchenverband Bitkom rechnet damit, dass der Umsatz in diesem Jahr auf 2,5 Mrd. Euro sinkt, ein Minus von 100 Mio. Euro. Das hat zum einen mit dem Alter der aktuellen Konsolengeneration zu tun: Xbox 360, Playstation 3 und Nintendo Wii sind bereits seit etlichen Jahren auf dem Markt, auch Zusatzgeräte wie die Bewegungssteuerungen können den Rückgang nach Bitkom-Einschätzung nicht aufhalten. Nach wie vor sind Konsolen und PCs jedoch der größte Umsatzbringer. Zum anderen sieht der Verband in seiner Prognose die Software-Preise unter Druck, vor allem weil günstige Apps für mobile Geräte und kostenlose Online-Spiele boomen.
(APA/dpa)