Gamescom-Finale: 275.000 Besucher auf der Messe

Ohne wichtige Aussteller und Hardware-Neuigkeiten konnte das Videospiel-Event sein Niveau vom Vorjahr halten. Die Veranstalter haben bereits die nächste Gamescom angekündigt.

Europas größte Videospielmesse Gamescom ist vorbei. Die Veranstalter berichten von "mehr als 275.000 Besuchern". Damit konnte die Messe das Vorjahresniveau halten. Bei den Fachbesuchern gab es ein Plus von 14 Prozent, 600 Aussteller waren auf 140.000 Quadratmetern Fläche Vertreten. Wichtige Branchengrößen wie Microsoft und Nintendo fehlten aber. Letzteres schmerzte alle Fans, die die neue Konsole Wii U kennenlernen wollten. Allerdings gab es das Gerät bei anderen Anbietern, etwa dem französischen Studio Ubisoft, mit deren Spielen zum Ausprobieren.

Neben den klassischen Bereichen PC und Konsole gab es heuer auch einen Fokus auf mobile Spiele. Smartphone-Games laufen den tragbaren Konsolen von Nintendo und Sony immer mehr den Rang ab. Die Veranstalter tragen mit ihrer Entscheidung diesem Trend Rechnung.

Entwickler diskutierten im Vorfeld

Startschuss für Europas größte Videospiel-Messe. Mindestens 250.000 Besucher erwarten die Veranstalter in Köln heuer. Die Gamescom ist für Besucher vom 16. bis zum 19. August geöffnet. Wie üblich dröhnen laute Musik und Explosionsgeräusche durch die Hallen. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Der Massenansturm begann am Donnerstag. Tausende (vornehmlich junge und männliche) Fans stürmten die Hallen, um lange Wartezeiten vor ihren Lieblings-Spielen zu vermeiden. (c) EPA (Oliver Berg)

In der Tat waren die Wartezeiten eines der wiederkehrenden Probleme der Gamescom. Besonders beliebte Titel waren erst nach stundenlangen Wartezeiten zu sehen. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Bereits am Nachmittag des 14. Augusts gab Electronic Arts den Startschuss für die Messe. Auf einer eigenen Pressekonferenz im Vorfeld kündigte der Hersteller einige Neuigkeiten an. Das hier gezeigte "Dead Space 3" soll im Februar auf den Markt kommen. (c) Dapd (Electronic Arts)

Wenige Stunden später setzt Sony nach und rührte fleißig die Werbetrommel für seine tragbare Spielkonsole PlayStation Vita. Mehrere neue Titel und Funktionen wurden angekündigt, darunter die Möglichkeit, die Vita als zusätzlichen Controller für die große PlayStation 3 zu nutzen. (c) EPA (OLIVER BERG)

Außerdem wurde die Bewegungssteuerung Move (hier mit ihren bunten Leuchtkugeln ansatzweise zu erkennen) erneut angepriesen. Neben dem auf Augmented-Reality gestützten "Wonderbook" wird auch ein Horror-Spiel für das Zubehör auf den Markt kommen. (c) EPA (OLIVER BERG)

Nintendo glänzte durch Abwesenheit. Allerdings hat Ubisoft auf seinem Stand ein paar Exemplare der kommenden Konsole Wii U dabei, um seine Titel für das Gerät anzupreisen. (c) EPA (OLIVER BERG)

Ein eigener Bereich widmet sich heuer dem Thema "Mobile Gaming". Letzteres findet immer weniger auf klassischen Konsolen (man erinnere sich an den Game Boy) statt, sondern vermehrt auf Smartphones und Tablets. (c) EPA (OLIVER BERG)

Zahlreiche Schausteller dienen als Blickfang, hier etwa für das Online-Rollenspiel "Star Wars: The Old Republic". Dieses wird von einem Bezahlmodell auf "Free-to-Play" umgestellt. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Zombies sind natürlich ein wesentlicher Bestandteil der Videospiel-Szene. Welche humanoiden Lebensformen kann man sonst dermaßen bedenkenlos wegballern? (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Auch einen Kürbiskopf gab es zu sehen. (c) AP (Martin Meissner)

Mit "Sim City" versucht Electronic Arts einen Klassiker der Szene wiederzubeleben. Im Februar soll das Spiel für PCs und Macs gleichzeitig erscheinen. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Einer der am meisten erwarteten Titel ist "Assassin's Creed 3". Gamescom-Besucher können bereits Teile aus dem historischen Action-Spiel ausprobieren. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Für Fans des glatzköpfigen Attentäters, der nur auf die Bezeichnung "47" hört, gibt es den fünften Teil der "Hitman"-Reihe, genannt "Hitman: Absolution" ebenfalls vorab zu sehen. (c) EPA (OLIVER BERG)

Großes Interesse dürfte auch die nächste Erweiterung für das Online-Rollenspiel "World of Warcraft" hervorrufen. "Mists of Pandaria" führt eine neue Rasse ein, die optisch an Pandabären erinnert. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Ausgefallene Stände sind für die Anbieter ein Muss, um die Besucher anzulocken. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Weniger stark im Fokus standen heuer 3D-Spiele. Die ursprünglich große Hoffnung der Hersteller dürfte schon wieder relativiert worden sein. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Wer von dem Trubel genug hat, kann sich in Chillout-Bereichen erholen und sein Handy aufladen. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)

Im Vorfeld der Gamescom fand die Game Developers Conference (GDC) Europe 2012 statt. Diese konnte mehr als 2100 Teilnehmer anlocken. Neben technischen Details gab es auch Diskussionen rund um die Zukunft der Videospielbranche. Publisher gaben Einblicke in ihre Arbeit. Designer erklärten, auf was sie Wert legten, wenn sie sich an ein neues Spiel machen.

Angesichts des Erfolgs beider Veranstaltungen ist eine Fortsetzung nächstes Jahr unausweichlich. Die GDC wird von 19. bis 21. August 2013 stattfinden, die Gamescom wird von 21. bis 25. August ihre Pforten öffnen. Vermutlich wird es dann auch nach langer Zeit wieder einmal neue Hardware zu sehen geben. Insider erwarten, dass Sony und Microsoft im nächsten Jahre die Nachfolger für PlayStation 3 und Xbox 360 vorstellen werden.

(db)