Der Streit um seine Auslieferung könnte in sechs bis zwölf Monaten gelöst sein, vermutet der Wikileaks-Gründer.
Wikileaks-Gründer Julian Assange rechnet mit einem langen Aufenthalt in der Londoner Botschaft Ecuadors. Er glaube, dass der Streit um seine Auslieferung von Großbritannien an Schweden "in sechs bis zwölf Monaten gelöst" sein könne, sagte der 41-Jährige in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) im ecuadorischen Fernsehen ausgestrahlten Interview. Er schließe nicht aus, dass die schwedische Justiz "die Angelegenheit fallenlassen" werde.
Assange war am 19. Juni in die Botschaft Ecuadors in London geflohen. Das Land gewährte dem Australier Asyl. Ihm droht aber die Festnahme, sollte er die Botschaft verlassen. Die britischen Behörden wollen ihn an Schweden ausliefern, wo er wegen des Vorwurfes von Sexualdelikten befragt werden soll. Assange weist die Anschuldigungen zurück. Er fürchtet eine Auslieferung an die USA, wo ihm wegen Spionage und Geheimnisverrats die Todesstrafe drohe. Wikileaks veröffentlichte Zehntausende geheime Depeschen der US-Diplomatie sowie Dokumente zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan.
(APA/AFP)