Die Vamed AG könnte das Anton-Proksch-Institut großteils übernehmen. Gespräche Ende September.
Wien. Die Gespräche zwischen dem Anton-Proksch-Institut (API), Europas größter Suchtklinik, und dem Spitalskonzern Vamed AG (größter Aktionär ist der deutsche private Gesundheitskonzern Fresenius) gehen in die nächste Runde: Dem Vernehmen nach soll die Vamed große Teile des Instituts übernehmen. Der nächste Verhandlungstermin findet Ende September statt.
Derzeit wird das API als Stiftung geführt, wobei es unter anderem Verträge mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger, dem Land Niederösterreich sowie der Sucht- und Drogenkoordination Wien gibt. Die Stiftung soll zwar weiterhin bestehen, versichert API-Verwaltungsdirektorin Gabriele Gottwald-Nathaniel, aber das „Konstrukt“ könnte sich verändern. Spekuliert wird, dass Teile aus der Stiftung in eine GesmbH umgewandelt werden, wobei die Vamed 60 Prozent dieser Gesellschaft übernehmen soll. Bestätigt wird das seitens des API allerdings nicht, weitere Details werden nicht genannt. Vonseiten der Vamed wird indessen lediglich bestätigt, dass „für den laufenden Betrieb im Anton-Proksch-Institut ein Management-Assistent unser Know-how einbringt.“
Laut Gottwald-Nathaniel waren mehrere Interessenten eingeladen, ihre Konzepte für eine mögliche (teilweise) Übernahme des API vorzustellen. Man habe sich allerdings entschieden, „mit der Vamed vertiefende Gespräche aufzunehmen“. Parallel werden auch Gespräche mit der Stiftungsbehörde geführt, so die Verwaltungsdirektorin. Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass das API finanziell in die Bredouille geraten ist – von zehn Millionen Euro Kreditschulden war die Rede. Derzeit wird die Suchtklinik reorganisiert; so wurde kürzlich die Station für Drogenkranke erweitert und eröffnet. Der ambulante Alkoholentzug wurde allerdings eingestellt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2012)