Der US-Präsident verurteilt vor der UN-Generalversammlung den Anschlag auf die libysche US-Botschaft. An den Iran richtet er eine scharfe Warnung.
Barack Obama hat am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Generalsversammlung den Anschlag auf die libysche US-Botschaft als "Angriff auf Amerika" bezeichnet. Der US-Präsident richtete zudem eine scharfe Warnung an Teheran. Die USA würden "alles tun, was sie tun müssen", um Teheran die Atombombe zu verwehren. Ein nuklear bewaffneter Iran würde die Gefahr einer "Auslöschung Israels" in sich tragen. Außerdem wäre die Sicherheit der Golfstaaten und die Stabilität der Weltwirtschaft bedroht, sagte der US-Präsident.
"Zukunft darf nicht Diktator gehören"
Angesichts des Bürgerkriegs in Syrien verlangte Obama ein hartes Vorgehen gegen die Führung in Damaskus. Syriens Präsident Bashar al-Assad müsse "Sanktionen und Konsequenzen" spüren. "Die Zukunft darf nicht einem Diktator gehören, der sein eigenes Volk ermordet."
Den tödlichen Anschlag auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi bezeichnete Obama nicht nur als Angriff auf die Vereinigten Staaten. Die Tötung des US-Botschafters Chris Stevens sei auch eine Attacke auf die Ideale der Vereinten Nationen gewesen, wonach Menschen ihre Differenzen friedfertig lösen können, sagte Obama am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung.
"Heute müssen wir erklären, dass Gewalt und Intoleranz keinen Raum in unseren Vereinten Nationen haben", sagte der US-Präsident. Er begrüßte es, dass Länder wie Ägypten, Tunesien und der Jemen ihre Bürger angesichts der anti-amerikanischen Proteste zur Ruhe aufgerufen hätten.
Das in den USA produzierte, islamfeindliche Mohammed-Video - Auslöser der Ausschreitungen in der arabischen Welt - bezeichnete Obama als "Beleidigung nicht nur für Muslime, sondern auch für Amerikaner". Die Vereinigten Staaten hießen Menschen jeglicher Rasse und Religion willkommen. "Wir verstehen, warum die Menschen sich von dem Video gekränkt fühlen, weil Millionen unserer Bürger unter ihnen sind", sagte Obama, der aber auch betonte: "Es gibt kein Video, das einen Angriff auf eine Botschaft rechtfertigt."
(Ag.)