Konea Ra: Kinder der Sonne

(c) Andreas Waldschütz
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Esoterisch ist Konea Ra nicht, dafür realistisch. Mit seiner Tour will das Elektro-Pop-Duo Wiener Bilder in die Welt hinaustragen. Die erste Station ist Mexiko.

Die Sängerin Stephanie Zamagna und der Produzent Matthias Cermak vulgo Mangara haben sich zu einem harmonischen Duo zusammengetan und im Frühjahr ein diesiges Elektro-Pop-Album aus dem Tipi geworfen. Die Idee für „Pray for Sun“ kam ihnen nämlich dank eines körperlosen Kopfes, der treu der indianischen Fabellektüre 1689 über dem Hudson River schwebte – oder auch nicht. Sie sollen es selbst erklären. Am 4. Oktober eröffnen Konea Ra mit DJ Phekt und Luma.Launisch das Wiener Waves Festival, ihre Platte ist bei Vienna Wildstyle erschienen.

„Konea Ra“ klingt irgendwie esoterisch, was haben Sie mit indianischen Fabelwesen zu tun?
Matthias Cermak: Unsere Verbindung zu Indianern ist eigentlich sehr lose. Wir haben am Anfang nach einem spannenden Namen gesucht und sind im Rahmen unserer Recherchen auf die indianische Legende des „Flying Head“ – „Ko nea rau neh neh“ genannt – gestoßen. Die fanden wir sehr interessant, weil es um einen Generationenkonflikt geht, um positive wie auch negative Stimmungen, die alle gut zu unserer Musik passen. Wir machen ja auch keinen Happysound, sondern haben einige sensible Komponenten. Es war eine Inspiration, mehr nicht.


Und wie ist Ihre Geschichte?
Stephanie Zamanga: Wir haben uns durch frühere Projekte kennengelernt. Matthias und ich haben am selben Tag, beim selben Label, Defusion Records von Karl Möstl, ein Album released. Dabei hatten wir die Möglichkeit, einander zuzuhören, und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns beide interessant finden. Wir beschlossen, miteinander Musik zu machen. Das war vor zweieinhalb Jahren.


Wie haben die beiden Projekte geheißen?
Matthias Cermak: Mein Solo-Projekt heißt Mangara und Stephanie spielt noch immer…. . .
Stephanie Zamanga: . . . bei Señor Torpedo. Ich bin nach Deutschland gezogen und so zu dieser Band gekommen. Jetzt wohne ich wieder in Österreich, und wir müssen viel herumfliegen.


Sind Sie eigentlich klassisch ausgebildet?
Stephanie Zamanga: Ich war vor vielen, vielen Jahren am Konservatorium, habe das aber nicht fertig gemacht. Derzeit nehme ich gelegentlich Gesangsunterricht bei Monika Ballwein. Also: keine abgeschlossene Ausbildung diesbezüglich, aber das ist nicht das Wichtigste. Wichtiger ist, das richtige Gefühl zu haben.


Bei der Vienna Fashion Week haben Sie Mark & Julia musikalisch begleitet respektive die Show gestohlen. Wie sind Sie zu diesem mondänen Job gekommen?
Stephanie Zamanga: Für einen Videoclip, den wir mit Andreas Waldschütz gedreht haben, wurde uns Mark & Julia für das Styling vorgeschlagen. Wir haben uns auf Anhieb verstanden, ihre Mode passt gut zu unserer Musik und umgekehrt, wir harmonieren einfach und kommen nicht mehr voneinander los.

Ist Mode ein Thema für Sie?

Stephanie Zamanga: Ja, natürlich ist Mode ein wichtiger Bestandteil unserer Performance, das Visuelle ist wichtig, aber es ist keine Priorität, mit Designern zusammenzuarbeiten.


Und können Sie von Ihrer Performance gut leben?
Matthias Cermak: Ich denke, dass es derzeit nicht möglich ist, von solchen Projekten zu leben. Da muss noch einiges passieren, aber ich denke, dass eher weniger passiert, weil die Verkäufe schwierig sind. Vielleicht ergeben sich gerade durch Kooperationen mit anderen kreativen Branchen wie der Mode neue Möglichkeiten, die vom Plattenverkauf unabhängig sind.


Sie eröffnen mit DJ Phekt das Waves. Ein Schwerpunkt des Festivals ist der Musik(er)-Export. In welche Richtung zieht es Sie, wenn Sie an den internationalen Markt denken?
Matthias Cermak: Naja, wir fahren jetzt erst mal zwei Wochen nach Mexiko, spielen dort eine Tour und schauen, was passiert. Die Konzerte finden im Rahmen eines Projekts statt, „Vienna Visual“, das von Sound:Frame kreiert wurde. Es ist eine Kombination aus Wiener Sounds und Wiener Bildern, die in die Welt hinausgetragen werden.
Stephanie Zamanga: In welche Richtung zieht es uns? In die Welt, es gibt keine Prioritäten. So viel wie möglich, das ist das Ziel. e

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