Handy, PC, TV: Google will alle Bildschirme kontrollieren

Handy, PC, TV: Google will alle Bildschirme kontrollieren
Handy, PC, TV: Google will alle Bildschirme kontrollieren(c) REUTERS (Eduardo Munoz / Reuters)
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Google-Gründer Larry Page hat bei Bekanntgabe der Unternehmensergebnisse seine Zukunftsvisionen genannt.

Google bewegt sich immer weiter weg vom Dasein als reiner Suchmaschinenanbieter. Firmenchef Larry Page verkündete im Rahmen der Quartalsergebnisse seine Visionen für das Unternehmen. So soll es deutlich mehr Möglichkeiten auf dem mobilen Sektor geben. Und das Videoportal YouTube könnte zum wichtigen Unterhaltungs-Zugpferd werden. "Nutzer wollen eine konsistente Google-Erfahrung", sagte Page mit brüchiger Stimme. Er hatte sich erst kürzlich von einer nicht näher genannten Krankheit erholt. Kern der Strategie sei "Bildschirmunabhängigkeit".

Googles Zahlen sorgten dann aber für weniger positive Stimmung. Die Quartalszahlen enttäuschten. Der Grund für den Rendite-Knick ist der Vormarsch der Smartphones und Tablets, auf denen die Anzeigen-Tarife auch angesichts der kleineren Bildschirme niedriger sind. Dabei ist Google inzwischen der König im Smartphone-Geschäft mit seinem Betriebssystem Android, das mehr als die Hälfte des Marktes hält.

Neue Technologien würden es dem Konzern erlauben, auch mit Anzeigen auf Smartphones und Tablets mehr Geld zu verdienen, versicherte Page. Und damit werde sich auch die gigantische Nutzer-Basis auszahlen. Inzwischen seien rund eine halbe Milliarde Android-Geräte im Umlauf, jeden Tag würden 1,3 Millionen weitere aktiviert. Das Tempo steigt: Noch vor wenigen Tagen hatte Google von 1,2 Millionen Aktivierungen gesprochen.

Acht Milliarden Dollar über Mobilgeschäft

Google sei derzeit auf Kurs für jährliche Einnahmen von rund acht Milliarden Dollar im mobilen Geschäft, sagte Page. Allerdings kommen in dieser Zahl viele verschiedene Posten zusammen, von Werbung bis hin zum Verkauf von Inhalten oder Spielen.

"Wir werden in Zukunft viele verschiedene Bildschirme nutzen", sagte Page. Google sei in der Lage, auf allen - egal ob PC, Smartphone, Tablet oder Fernseher - mithilfe von YouTube eine starke Position zu haben. Die aufgeschreckten Investoren konnte er mit seinen Visionen zumindest ein wenig beruhigen: Die Aktie legte nachbörslich wieder um gut ein Prozent zu. Vorher hatte sie um zehn Prozent verloren.

Suchgeschäft knickt ein

Für die panikartige Reaktion der Investoren sorgte vor allem, dass Google ausgerechnet in ihrem wichtigsten Kernbereich stotterte, der selbst in der schlimmsten Finanzkrise nahezu unverwundbar schien: Den Anzeigen im Umfeld der Suchergebnisse. Der Rückgang der Google-Einnahmen pro Klick auf eine Werbeanzeige um 15 Prozent traf die Anleger mitten ins Mark - denn das ist das Geld, mit dem Google nach wie vor den Großteil seines Geschäfts bestreitet. Dass die Zahl der Anzeigen-Klicks, die Google Geld brachten, insgesamt um ein Drittel zulegte, fiel da nicht mehr ins Gewicht.

(APA/dpa/Red.)

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