In Slowenien hat die Präsidentenwahl begonnen. Amtsinhaber Danilo Türk gilt als Favorit. Die Entscheidung wird wohl erst in einer Stichwahl am 2. Dezember fallen.
In Slowenien haben am heutigen Sonntag die Präsidentenwahlen begonnen. Um 07.00 Uhr öffneten mehr als 3.300 Wahllokale im ganzen Land ihre Türen. Den Wahlprognosen zufolge wird die Wahl erst bei einer Stichwahl am 2. Dezember endgültig entschieden werden, weil keiner der drei Kandidaten im ersten Wahlgang die nötige absolute Stimmenmehrheit erreichen dürfte.
Favorit ist der linksgerichtete Amtsinhaber Danilo Türk (60), der in den Umfragen seit dem Beginn der Wahlkampagne ununterbrochen in Führung lag. Auch die letzten, am Freitagabend veröffentlichen Wahlprognosen bestätigen seine Favoritenrolle: Demnach soll Türk die Wahl am Sonntag mit 44 Prozent klar gewinnen. Mit dem Einzug in die Stichwahl kann auch der sozialdemokratische Ex-Ministerpräsident Borut Pahor (49) rechnen, der auf 33 Prozent der Stimmen kommt. Der rechtsgerichtete Kandidat, der Europaabgeordnete Milan Zver (50), wird laut Prognosen mit 23 Prozent auf dem dritten Platz landen und somit aus dem Wahlrennen ausscheiden.
Die Trendmessungen der Wochenzeitung "Mladina" und Tageszeitung "Delo" vom späten Freitagabend, die sich nur um Bruchteile eines Prozentpunktes unterscheiden, bestätigten die Resultate verschiedenen Umfragen aus den vergangenen Wochen. Die täglich aktualisierten Messungen von "Mladina", die sich bei vergangenen Wahlen als treffsicher erwiesen haben, deuteten zunächst noch an, dass Türk bereits in der ersten Runde die absolute Mehrheit erreichen könnte, doch mittlerweile wird diese Möglichkeit ausgeschlossen. Türk werde am Sonntag nicht mehr als 50 Prozent erreichen können, prognostiziert die Wochenzeitung.
Daher dürfte es in den kommenden drei Wochen zu einem spannenden Zweikampf kommen. Pahor könnte nämlich den Wahlsieg des favorisierten Türk durchaus gefährden, meinen die Meinungsforscher. In der Stichwahl wird der Ex-Premier auch auf die Stimmen der rechtsgerichteten Wähler zielen.
Der lange Wahlkampf mitten in einer schweren Wirtschaftskrise verlief gemäßigt und ohne besondere Höhepunkte. Die Krise bestimmte sowohl die Themen als auch das äußere Erscheinungsbild der Kampagnen, die mangels Geld dieses Mal bescheidener und weniger augenfällig ausfielen als in den Jahren davor.
Die Meinungsforscher erwarten eine Wahlbeteiligung von etwa 60 Prozent. Mehr als 1,7 Millionen stimmberechtigte Slowenen sind zu den Urnen gebeten. Die Wahllokale sind bis 19.00 Uhr geöffnet, unmittelbar danach werden die ersten Hochrechnungen auf der Basis von Wählerbefragungen veröffentlicht. Das vorläufige Endergebnis der ersten Runde der Präsidentenwahl soll am späten Abend vorliegen.
(APA)