Flughafen Berlin: Mehr als 100 Check-In-Schalter fehlen

Air Berlin verklagt Flughafenbetreiber auf Schadenersatz
dapd
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Ein neues Gutachten weist auf gravierende Planungsmängel hin. Eine ordnungsgemäße Passagierabfertigung sei "nicht möglich".

Der neue Flughafen Berlin wird nach derzeitigen Schätzungen rund 27 Millionen Passagiere befördern müssen. Ob dies wirklich möglich sein wird, zweifeln nun Experten massiv an. So sind rund 120 Check-In-Schalter vorgesehen. Im Vergleich zu anderen Flughäfen wären aber 224 Schalter notwendig, berichtet die "Welt". Sie bezieht sich auf ein neues Gutachten, das vom Flughafenexperten Dieter Faulenbach da Costa im Auftrag der Brandenburger CDU erstellt wurde. Auch die acht vorgesehenen Gepäckbänder werden demnach nicht ausreichen. Nötig wären 20 Ausgabebänder.

Die Planungsmängel seien so gravierend, dass "die Servicestandards unter denen von Tegel liegen werden", heißt es weiter. Eine ordnungsgemäße Passagierabfertigung sei "nicht möglich". Der Flughafen würde zu einem der "unpünktlichsten Flughäfen Deutschlands" werden, schreibt die "Welt". Faulenbach nannte das Projekt: "Zu spät, zu klein, zu teuer".

Schönefeld müsste weiter genutzt werden

Laut dem Experten sei der Flughafen nur in der Lage, bis zu 17 Millionen Fluggäste "weitgehend störungsfrei" abzufertigen. Das würde sich zum einen betriebswirtschaftlich nicht rechnen, zum anderen müsste ein zweiter Flughafen (Schönefeld) weiter genutzt werden.

Die Sorge, der Flughafen könnte zu klein sein, ist unbegründet", erklärte dagegen die Flughafengesellschaft. Der Airport sei in allen Bereichen auf eine Startkapazität von 27 Millionen Passagieren im Jahr ausgelegt.

Die Pannenserie rund um den neuen Großflughafen, der eigentlich schon seit Monaten in Betrieb sein sollte, reißt nicht ab. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass es so große technischen Probleme gebe, dass die geplante Eröffnung am 27. Oktober 2013 womöglich nicht eingehalten werden könne ("DiePresse.com" berichtete).

(Red.)


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