Der neue Klub soll in fünf Ausschüssen vertreten sein, Berufspolitiker sind im Team aber nicht erwünscht. Zum Eurofighter-Deal sagt Stronach nur etwas, wenn er "ungekürzt wiedergegeben" wird.
Das Team Stronach hat Mittwochabend seine Klubräumlichkeiten mit einer Feier eingeweiht. Auch sonst geht im Parlament für den neuen Klub etwas weiter: Die Fraktionen haben sich laut Klubchef Robert Lugar grundsätzlich darauf geeinigt, dass das Team Stronach in fünf Ausschüssen mit Stimme und in einem mit beratender Funktion vertreten sein wird - welche genau das sein werden, ist noch offen.
Eingerichtet hat sich der Klub auf zirka 170 Quadratmetern in der Bartensteingasse hinter dem Parlament. Richtig belebt sieht es zwar noch nicht aus, Parteichef Frank Stronach findet die Unterkunft aber "sehr schön und sehr sauber". Man brauche keinen Luxus, stinnte Mandatar Stefan Markowitz zu. Es fehle noch einiges an Infrastruktur, aber man arbeite daran, erklärte Lugar.
Beschränkung der Legislatur-Perioden
Mit der zwischen den Klubdirektoren ausgedealten Anzahl der Ausschüsse, in denen das Team Stronach vertreten sein wird, zeigte sich Lugar halbwegs zufrieden - es sei nicht mehr herauszuhandeln gewesen.
Welche es dann auch immer sein werden, ewig werden die derzeitigen fünf Stronach-Abgeordneten dort ohnehin nicht sitzen, hat Stronach doch die Devise ausgegeben, dass seine Mandatare nur zwei Legislaturperioden im Parlament sitzen sollen. Er wolle nämlich "keine Berufspolitiker" in seinem Team. "In Ordnung" findet das Abgeordneter Christoph Hagen, auch Markowitz hält das für "ganz gut", seine Kollegin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger kann sich ebenfalls damit anfreunden.
Lugar bezeichnete die Vorgabe als "sehr gute Idee", wobei auch Ausnahmen vorstellbar seien. Man habe einen Weisenrat, der sagen könnte, dass zum Beispiel 20 Prozent jener Abgeordneten, die besonders gut gearbeitet haben, noch eine Periode dranhängen dürfen, präzisierte Stronach.
Stronach gibt nur "ungekürzte Statements"
Für Kopfschütteln unter Journalisten sorgte Stronach, als er ein etwas ungewöhnliches Medienverständnis zeigte: Vom ORF-Radio auf die Eurofighter-Gegengeschäfte des Magna-Konzerns angesprochen, bestand er darauf, nur dann ein Statement abzugeben, wenn dies ungeschnitten wiedergegeben wird, handle es sich doch um ein komplexes Thema und ihm gehe es um die Wahrheit. Auch den anderen anwesenden Journalisten wollte er diesbezüglich vorerst keine Fragen beantworten.
Im späteren Verlauf der Veranstaltung ließ er sich aber letztlich doch hinreißen: Man habe von dem Deal nicht profitiert, bekräftigte er. Man habe immer Aufträge gehabt. Die Regierung könne das aufnehmen (als Gegengeschäfte, Anm.), "für uns" habe das "keine Bedeutung". Er würde sich jedenfalls wünschen, dass alles untersucht wird, meinte er zu einem möglichen Untersuchungsausschuss.
(APA)