Einem Medienbericht zufolge wartet das Militär auf den Befehl von Machthaber Assad, Chemiewaffen gegen die Bevölkerung einzusetzen. Die USA sind laut Verteidigungsminister Leon Panetta "sehr besorgt".
Das syrische Regime bereitet angeblich den Einsatz von Fliegerbomben mit tödlichem Nervengift vor. Das Militär warte auf den Befehl von Machthaber Bashar al-Assad, solche Chemiewaffen gegen aufständische Bürger einzusetzen, berichtet der US-Sender NBC unter Berufung auf namentlich nicht genannte US-Regierungsbeamte.
Die vorbereiteten Bomben seien aber noch nicht an Bord der Kampfflugzeuge. Sollte Assad den Einsatzbefehl geben, könne die Welt nach Aussage eines US-Beamten "wenig unternehmen, um das zu stoppen."
Am Dienstag hatten US-Medien berichtet, dass das Assad-Regime mit der für die Herstellung des Nervengases Sarin benötigten Mischung von zwei Chemikalien begonnen habe. Die Nato und die USA haben Assad wiederholt mit Konsequenzen gedroht, sollte er Chemiewaffen einsetzen. Syrien verfügt Experten zufolge über beträchtliche Chemiewaffen-Bestände aus den 1970er Jahren. Mit mehreren hundert Tonnen seien sie die größten im Nahen Osten.
Die USA sind laut Verteidigungsminister Leon Panetta "sehr besorgt" über einen möglichen Chemiewaffeneinsatz des syrischen Machthabers Bashar al-Assad. "Die Informationen, die wir haben, lösen ernsthafte Besorgnis aus, dass dies erwogen wird", sagte der Pentagon-Chef am Donnerstag in Washington. Als Grund für die Besorgnis nannte er, dass die Rebellen erfolgreich seien und vor allem in Richtung der syrischen Hauptstadt Damaskus voranschritten. Dies könne das Regime dazu bewegen, Chemiewaffen einzusetzen, sagte Panetta.
Internationale Warnungen
Auf internationalem Parkett ging am Donnerstag unterdessen die Debatte um eine Reaktion im Syrien-Konflikt weiter: Die USA drohen mit einer Militärintervention, sollte Syriens Regime die "rote Linie" überschreiten und Massenvernichtungswaffen gegen seine eigene Bevölkerung einsetzen. Auch EU-Vertreter, Israel und die UNO zeigen sich besorgt. Russland distanzierte sich weiter vom Assad-Regime. Syrien bezeichnete die Warnungen als "Vorwand für einen Einmarsch".
US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr russischer Amtskollege Sergej Lawrow erörtern dann am Donnerstag auch in Dublin überraschend die Syrienfrage. Beide trafen sich am Rande eines OSZE-Außenministertreffens zu einem Vier-Augen-Gespräch, hieß es aus der US-Delegation. Am Abend wollten Clinton und Lawrow gemeinsam mit dem UN-Syrien-Beauftragten Lakhdar Brahimi die Gespräche über Syrien fortsetzen. Über die Inhalte der Unterredung wurde zunächst nichts bekannt.
(APA/dpa)