In einem vom Taifun besonders getroffenen Gebiet waren 150.000 Menschen tagelang isoliert. Nahrungsmittelhilfen verzögern sich, die Lage eskaliert.
Im Osten der Philippinen-Insel Mindanao haben verzweifelte Überlebende des Taifuns "Bopha" Lebensmittelmärkte und andere Geschäfte geplündert. "Die Nahrungsmittelhilfen haben sich derart verzögert, dass die Anrainer auf der Suche nach Nahrung in jedes Haus eindrangen, das der Sturm übrig ließ", sagte am Samstag ein Behördenmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP. Schauplatz der Plünderungen war demnach die Stadt Cateel, ein Küstenort, der am Dienstag von "Bopha" besonders stark verwüstet worden war.
Der Taifun war mit Windgeschwindigkeiten von über 200 Kilometern pro Stunde über Mindanao gezogen und hatte über eine Länge von 700 Kilometern eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In Cateel und umliegenden Küstenorten wurden nach Behördenangaben 97 Prozent aller Gebäude zerstört oder abgedeckt. Infolge von Erdrutschen seien rund 150.000 Menschen mindestens drei Tage isoliert gewesen. Am Donnerstag erreichte ein Marine-Schiff mit 31 Tonnen Hilfsmaterial an Bord die Stadt Baganga, rund 40 Kilometer südlich von Cateel.
Nach Regierungsangaben tötete "Bopha" im Süden der Philippinen mehr als 500 Menschen, Hunderte würden zudem noch vermisst. Im Schnitt durchleben die Bewohner der Philippinen etwa 20 schwere Stürme pro Jahr. Im Jahr 2011 tötete allein der Tropensturm "Washi" 1500 Menschen, davon 1200 auf Mindanao.
(APA/AFP)