2012: Ein Jahr der sportlichen Rekorde

2012 Jahr sportlichen Rekorde
2012 Jahr sportlichen Rekorde EPA/JULIO MUNOZ
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Im Sport geht nichts mehr ohne Superlative. Diese Hürde können nur die ganz großen Ausnahmeathleten nehmen. Zu den Highlights gehörten aber nicht nur Olympia in London und die Fußball-EM.

Olympia

Usain Bolt bei Olympia
Usain Bolt bei OlympiaKerim Okten
  • GOLD. Usain Bolt. Jamaikas Sprint-Superstar, 25, wiederholte in London das Double über 100 und 200 Meter - ein Kunststück, das bislang keinem Leichtathleten bei Olympia gelungen war. Auch siegte er mit der Staffel über 4 x 100 Meter.
  • SILBER. Schwimm-Teenager. Die Chinesin Ye Shiwen, 16, siegte über 400 Meter Lagen und kraulte die letzten 50 Meter schneller als Männer-Sieger Ryan Lochte (USA). Die 17-jährige Missy Franklin (USA) war mit vier Goldenen und einer Bronzenen erfolgreichste Teilnehmerin der Spiele.
  • BRONZE. China. Erstmals gewann eine Nation alle fünf Badminton-Goldmedaillen. Im Tischtennis erzielte China wie schon in Peking das Maximum. 2008 waren drei Einzelspieler startberechtigt, in London nur zwei - China gewann viermal Gold.
  • SCHROTT. ÖOC-Team. Erstmals seit Tokio 1964 blieb eine ÖOC-Mannschaft ohne Medaille. Dinko Jukic bzw. die Segler Delle Karth/Resch sorgten mit jeweils Rang vier für die besten Platzierungen.
  • URGESTEIN. Michael Phelps. Der US-Schwimmer, 27, gewann vier Gold- und zwei Silbermedaillen. Er wurde zum dritten Mal in Serie erfolgreichster Teilnehmer. Mit 18 Gold- sowie je zwei Silber- und Bronzemedaillen beendete er seine Karriere.

Fußball-Nationalteams

Spanien verteidigt EM-Titel
Spanien verteidigt EM-TitelKai Pfaffenbach
  • GOLD. Spanien. Als erster Mannschaft ist es Weltmeister Spanien gelungen, einen EM-Titel erfolgreich zu verteidigen.
  • SILBER. Sambia. Zum ersten Mal in der Geschichte des Afrika-Cups triumphierte überraschend Sambia (gegen die Elfenbeinküste).
  • BRONZE. US-Team. Die Mannschaft von Jürgen Klinsmann (Assistent Herzog) hat 2012 nur zwei Spiele (gegen Brasilien und Jamaika) verloren.
  • SCHROTT. San Marino. Noch nie ein Qualifikationsspiel gewonnen, abgeschlagener Letzter der Fifa-Weltrangliste.
  • URGESTEIN. Brasilien. Der WM-Gastgeber befindet sich in sportlichen Schwierigkeiten, derzeit nur 13. der Weltrangliste.

Fußballer

Lionel Messi, der Dauerjubler
Lionel Messi, der DauerjublerManu Fernandez
  • GOLD. Lionel Messi. Der Superstar hat zwar nur einen Titel (Cup) gewonnen, aber den Rekord für die meisten Tore in einem Jahr gebrochen.
  • SILBER. Zlatan Ibrahimović. Wurde zwar erstmals seit 2006 nicht Meister, verzauberte aber mit dem spektakulären 25-m-Fallrückzieher gegen England.
  • BRONZE. Mario Balotelli. Prägte die EM mit zwei Treffern im Halbfinale gegen Deutschland und vor allem mit seinem Oben-ohne-Jubel.
  • SCHROTT. Elfmeter. Salzburg blamierte sich im Europacup gegen Düdelingen, Soriano gelang der schlechtest geschossene Elfer des Jahres.
  • URGESTEIN. David Beckham. Der Superstar gewann im Spätherbst seiner Karriere noch die Major League Soccer (USA).

Formel 1

Vettel feiert mit der Red-Bull-Crew
Vettel feiert mit der Red-Bull-CrewPaulo Whitaker
  • GOLD. Das Red Bull-Triple. Sebastian Vettel (GER) gewann den dritten Fahrer-Titel, das Team die dritte Konstrukteurs-WM in Serie.
  • SILBER. Kimi Räikkönen. Dem Weltmeister von 2007 gelang beim Comeback der Hit - der Finne feierte in Abu Dhabi Lotus' ersten Sieg seit 1987.
  • BRONZE. Pastor Maldonado. Der Williams-Pilot, 27, schrieb in Barcelona Formel-1-Geschichte. Er gewann als erster Venezolaner einen Grand Prix.
  • SCHROTT. HRT-Team. 2009 erfolgte der Einstieg in die Formel 1, bis 2012 gewann das Team nicht einen einzigen Punkt und steht nun vor dem Aus.
  • URGESTEIN. Michael Schumacher. Nach 307 GP ist endgültig Schluss. Der Rekordchampion, 43, schied in seiner letzten Saison sieben Mal aus.

Ski alpin

Marcel Hirscher und sein depperter Becher
Marcel Hirscher und sein depperter BecherLeonhard Foeger
  • GOLD. Marcel Hirscher. Der 23-jährige Salzburger gewann neben dem Gesamtweltcup auch die Riesentorlaufwertung, feierte neun Weltcupsiege.
  • SILBER. Lindsey Vonn. Die US-Amerikanerin war die unumstrittene Speed-Queen, bejubelte in der abgelaufenen Saison auch ihren 4. Gesamtsieg.
  • BRONZE. Beat Feuz. Dem Schweizer gelang als Gesamtweltcup-Zweiter der Durchbruch. Im WM-Winter fehlt der 25-Jährige. Das linke Knie streikt.
  • SCHROTT. FIS-Diskussion. Vor der neuen Saison klagten Athleten wie Ted Ligety über das neue Material. Mittlerweile ist die Aufregung dahin.
  • URGESTEIN. Didier Cuche. Selbst in seiner letzten Saison war der 38-Jährige noch Weltklasse und triumphierte beim Abfahrts-Klassiker in Kitzbühel.

Golf

McIlory mit Freundin Caroline Wozniacki
McIlory mit Freundin Caroline WozniackiStephen Hindley
  • GOLD. Rory McIlroy. Nr. 1 in Amerika und Europa, acht Millionen Dollar Preisgeld und Ryder-Cup-Sieg - der Nordire, 23, ist der Spieler des Jahres.
  • SILBER. Team Europa. Der Ryder Cup erlebte eine unglaubliche Wende, nachdem das Team USA trotz klarer Führung noch mit 13,5:14,5 verlor.
  • BRONZE. Made in Austria. Bernd Wiesberger, 27, gewann zwei Turniere. Marina Stütz, 19, qualifizierte sich als erste Österreicherin für die US-LPGA-Tour.
  • SCHROTT. Fehlschlag des Jahres. Tiger Woods jagte einen Ball bei einem Einladungsturnier in den USA versehentlich in den Hinterhof eines Hauses.
  • URGESTEIN. Mit Zigarre. Miguel Angel Jimenez wurde in Hongkong mit 48 Jahren und 318 Tagen zum ältesten Turniersieger auf der European Tour.

Bücher

Tyler Hamilton
Tyler HamiltonPeter de Jong
  • GOLD. Die Radsport-Mafia. Tyler Hamilton und Daniel Coyle über Lance Armstrong und die schmutzigen Geschäfte im Radsport.
  • SILBER. Fifa-Mafia. Die schmutzigen Geschäfte mit dem Weltfußball. Bestechung und Vetternwirtschaft. Krimi um den größten Sportverband.
  • BRONZE. Ernst Happel. Genie und Grantler. Die gelungene Enträtselung einer Persönlichkeit und Spielphilosophie.
  • SCHROTT. Geradeaus. Die Autobiografie von Maria Höfl-Riesch ist gründlich in die Hose gegangen, der Skiweltcup ist kein „Pornozirkus".
  • URGESTEIN. Heinz Prüller. Seit 1971 beendet „Mr. Formel 1" die Saison traditionell mit seiner „GP Story". Die 2012-Ausgabe ist eine Pflichtlektüre.

("Die Presse am Sonntag", Ausgabe vom 16. Dezember 2012)

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