Der mutmaßliche Vergewaltiger, der seine Opfer in der Wiener U6 ausgesucht haben soll, wurde nun von Ungarn an Österreich ausgeliefert.
Ein in mehreren Fällen von Vergewaltigungen in Zusammenhang mit der Wiener U-Bahnlinie U6 verdächtiger 28-Jähriger ist am Mittwoch von den ungarischen Behörden an die österreichische Justiz ausgeliefert worden. Das bestätigte Thomas Vecsey, zweiter Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft. Der Mann soll in zumindest drei Fällen Frauen in der U6 ausgesucht, nach ihrem Aussteigen verfolgt und sie sexuell attackiert haben. Am 30. Dezember war er in Ungarn gefasst worden.
Vecsey zufolge wurde der 28-Jährige bereits nach Wien überstellt und wurde zu Mittag von der Exekutive in der Bundeshauptstadt einvernommen. Ergebnisse sind noch nicht bekannt. Nach der Befragung wird er vermutlich in die Strafanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.
Offenbar Flucht in die Türkei vereitelt
Die Polizei hatte am 27. Dezember Fotos des Mannes aus einer Überwachungskamera der Wiener Linien veröffentlicht. Zahlreiche Hinweise zur Identität und zum Aufenthaltsort des Verdächtigen waren daraufhin eingegangen. Einen Tag vor seiner Festnahme durchsuchten die zuständigen Kriminalbeamten gemeinsam mit der Sondereinheit Wega die Wohung, in der der Verdächtige in Wien gemeldet war. Der Mann wurde allerdings nicht in der Wohnung angetroffen.
Der aus der Türkei stammende Verdächtige wollte offenbar über Ungarn und Rumänien in sein Heimatland flüchten. Dem kam die Polizei aber in der ungarischen Ortschaft Lokoshaza zuvor.
Die Opfer dürfte er immer in den Nacht- und frühen Morgenstunden ausgesucht haben. Er attackierte sie manchmal nahe den Stationen, manchmal weiter weg. Damit die Frauen keinen Notruf absetzen konnten, raubte er ihre Handys. Auch ihr Bargeld mussten die vergewaltigten Frauen aushändigen.
(APA)