Sieben Frauen haben jenen Mann identifiziert, der drei Frauen in der Nähe von U6-Stationen missbraucht haben soll. Der Mann gibt zu, die Frauen beraubt zu haben, die Vergewaltigungsvorwürfe bestreitet er jedoch.
Wien/EKO/APA. Jener Mann, der unter Verdacht steht, drei Frauen in der Nähe von U6-Stationen vergewaltigt zu haben, hat offenbar noch weitere Frauen missbraucht. So haben ihn bisher sieben Frauen als Täter identifiziert. Der Mann war am 30. Dezember in Ungarn festgenommen und am Mittwoch nach Österreich ausgeliefert worden. Die Polizei glich weitere Fälle mit dem Verdächtigen ab und konfrontierte ihn mit den Opfern.
Es waren auch noch weitere sogenannte Wahlkonfrontationen angesetzt, bei denen Opfer einen Verdächtigen aus einer Auswahl verschiedener Männer identifizieren sollen. Fünf jener Frauen, die den Mann bei einer Wahlkonfrontation wiedererkannten, waren vergewaltigt worden, in den anderen beiden Fällen blieb es beim Versuch. Eines der ursprünglichen Opfer hat noch nicht an einer solchen Konfrontation teilgenommen. Der Mann gibt gegenüber den Ermittlern zwar zu, die Frauen beraubt zu haben, die Vergewaltigungsvorwürfe bestreitet er jedoch.
Ausgeforscht worden war der Verdächtige mithilfe von Fotos aus Überwachungskameras der Wiener Linien. Der aus der Türkei stammende Mann wollte offenbar über Ungarn und Rumänien in sein Heimatland flüchten. Dem kam die Polizei in der ungarischen Ortschaft Lokoshaza zuvor.
U2-Stoßer auf freiem Fuß
Indes ist jener Mann, der am Samstag eine Kenianerin auf die Geleise der U2 gestoßen hat, wieder auf freiem Fuß. Wie die Staatsanwaltschaft Wien bestätigt, wird gegen den 51-Jährigen nicht mehr wegen Mordversuchs ermittelt, sondern wegen schwerer Körperverletzung.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2013)