Nur 50,48% votierten im Burgenland für die Wehrpflicht. In der Steiermark waren es zwei Drittel.
Ein deutliches Bekenntnis für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht haben die Wähler in der Steiermark abgelegt. Dort votierten 65,99 Prozent für die Wehrpflicht und damit gegen die Einführung eines Berufsheers. Dabei stimmte selbst die Bevölkerung in sozialdemokratischen Hochburgen für den Fortbestand des Präsenzdienstes. So etwa in Kapfenberg. Hier sprachen sich 57,17 Prozent für die Beibehaltung der Wehrpflicht aus.
Auch in Vorarlberg sprach sich die Bevölkerung bei einer Wahlbeteiligung von 45 Prozent mit deutlicher Mehrheit (66,4Prozent) für die Wehrpflicht aus. In keiner einzigen der 96 Vorarlberger Kommunen erzielten die Berufsheer-Befürworter die Mehrheit. Das „knappste“ Ergebnis gab es in Bregenz, wo aber immer noch 59 Prozent für die Wehrpflicht votierten.
Ein ähnliches Bild liefert Oberösterreich. Auch dort war der Zuspruch zur Wehrpflicht mit 62,62 Prozent hoch. Nur in einer einzigen Gemeinde sprach sich die Mehrheit der Wähler für das Berufsheer aus: In Obertraun favorisierten 50,28 Prozent das Berufsheermodell, 49,42 Prozent stimmten für die Wehrpflicht. Die Wahlbeteiligung war in Oberösterreich mit 53 Prozent durchaus hoch.
Das einzige Bundesland – abgesehen von Wien –, das sich nicht eindeutig hinter die Wehrpflicht gestellt hat, ist das Burgenland.Dort gab es lange einen Gleichstand zwischen Berufsheer- und Wehrpflichtanhängern. Schlussendlich stimmten 50,48Prozent für die Wehrpflicht. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,5 Prozent.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2013)