Vor der Landtagswahl im Frühjahr stärkten die Wähler die ÖVP-Linie zur Wehrpflicht eindeutig.
Landeshauptmann und Ex-Verteidigungsminister Günther Platter blickte am Sonntagabend bereits in die Zukunft: Er sei „sehr zufrieden“ mit dem Ergebnis der Volksbefragung, erklärte der ÖVP-Politiker, der im Frühjahr selbst eine Wahl zu schlagen hat. Jetzt müsse aber „gehandelt“ werden, appellierte er an die Bundesregierung: Die Politik müsse eine „echte Reform der Landesverteidigung in Angriff nehmen“. Gefragt sei ein effizientes Bundesheer – vom Katastrophenschutz bis zu den militärischen Aufgaben. Auch der Zivildienst müsse besser werden.
Sowohl dem Zivildienst als auch der Wehrpflicht hielt das Tiroler Volk am Sonntag grundsätzlich die Stange: Zu Redaktionsschluss war von einer Zustimmungsrate zwischen 62 und 65 Prozent auszugehen.
Im Bezirk Innsbruck-Land stimmten 37.263 Wahlberechtigte (62,94 Prozent) für die Wehrpflicht, 21.940 (37,06 Prozent) waren für ein Profiheer. Noch deutlicher war die Lage im Bezirk Imst: Dort stimmten 11.983 Wahlberechtigte (65,38 Prozent) für den Status quo, 6344 (34,62 Prozent) dagegen. Im Bezirk Kufstein waren 20.251 Wahlberechtigte (60,66 Prozent) dafür, 13.132 (39,34 Prozent) dagegen.
Positiv stimmte Platter vor allem auch das Ergebnis in seiner Heimatgemeinde Zams im Bezirk Landeck: Dort waren 67,6 Prozent (428 Wahlberechtigte) für den Status quo, 32,4 Prozent (893) dagegen – eines der eindeutigsten Resultate des gestrigen Abstimmungstags. pö
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2013)