Die Kohlmeise ist kaum zu überhören - auch schon im ausklingenden Winter.
Biologie

Die Vögel singen wieder! Aber warum?

Alles nur Kampf um Überleben und Fortpflanzung? Überraschung: Vögel singen, weil es ihnen einfach Freude macht, so wie uns, ihnen zuzuhören. Das gibt zu denken.

Es geht wieder los: Die Tage werden länger, die Kälte weicht, und die Singvögel lassen vernehmbarer von sich hören. Noch sind es einsame Solostimmen in kahlen Zweigen, aber bald folgt ein vielstimmiges Konzert. Zahlreiche Studien weisen nach, dass dieser Wohlklang unser Wohlbefinden steigert. In menschlichen Ohren tönt es, als jubilierten unsere gefiederten Freunde dem Frühling entgegen, als begrüßten sie jeden Morgen hoffnungsfroh den neuen Tag. Aber natürlich wissen wir es besser.

Wir haben uns ja von Experten belehren lassen: Diese Vorstellung sei naiv, romantisierend, ein anthropozentrischer Irrtum. Wir projizieren unseren ästhetischen Genuss auf 4000 Arten, die ihn verursachen, indem sie zwei Membranen am Eingang ihrer Lunge zum Schwingen bringen. Nüchtern betrachtet, habe dieses energieintensive Verhalten eine herbe Funktion: Männchen liefern sich akustische Kämpfe, sie wetteifern um die Weibchen. Diese lauschen aufmerksam, denn die Stimmstärksten sind auch sonst die Stärksten, zum Fortpflanzen Tauglichsten – und solche sollte man sich krallen. Die Männchen signalisieren einander: Hau ab, das ist mein Revier, du hörst ja, dass ich mehr draufhabe als du. Zuweilen warnen sie auch vor Fressfeinden.

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