Israel plant bei Assad-Sturz Pufferzone

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Der Iran droht Jerusalem nach dem Luftangriff in Syrien vergangene Woche. Israel bereitet sich indes für den Sturz des Assad-Regimes vor: Man will diesfalls eine Pufferzone auf syrischem Gebiet einrichten.

Jerusalem/Ag. Dass Israels Grenze zu Syrien jahrzehntelang ruhig blieb, dafür sorgte das Assad-Regime – trotz des Kriegszustandes, in dem sich beide Länder befinden. Nun bereitet man sich in Israel für den Sturz des Assad-Regimes vor: Man will diesfalls eine Pufferzone einrichten, und zwar auf syrischem Gebiet. Dies berichtete AFP unter Berufung auf israelische Sicherheitskreise. Nähere Angaben über die Tiefe der Zone wurden nicht gemacht.

Während des Bürgerkriegs in Syrien waren wiederholt Granaten über die Waffenstillstandslinie in den von Israel besetzten Golanhöhen eingeschlagen. Israel hatte während des Sechstagekriegs im Jahr 1967 einen Teil des Golan erobert. Damaskus fordert das Gebiet zurück.

Angriff indirekt bestätigt

Israel ist auch besorgt wegen des syrischen Chemiewaffenarsenals und wegen Waffenlieferungen des Assad-Regimes an die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah, gegen die Israel zuletzt 2006 einen Krieg geführt hat. Vergangene Woche gab es einen mutmaßlich israelischen Angriff auf syrisches Territorium, der nach unterschiedlichen Darstellungen einem Waffentransport oder einem Forschungszentrum für Chemiewaffen galt – oder beidem. Offizielle Bestätigung aus Israel gab es zwar keine, Verteidigungsminister Ehud Barak hat aber auf der Sicherheitskonferenz in München am Wochenende eine mögliche Urheberschaft Israels angedeutet.

Der Iran hat am Montag in diesem Zusammenhang eine scharfe Drohung an Israel gerichtet: „Das zionistische Gebilde wird seine Aggression gegen Syrien bereuen, so wie es alle seine Kriege bereute“, sagte Saed Jalili, der Chef des Obersten Nationalen Sicherheitsrates im Iran, am Montag in Damaskus. Syrien stehe bei der Konfrontation der muslimischen Welt mit Israel an vorderster Front und werde dabei vom Iran unterstützt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2013)

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