Wiener Altbauten

Wer den Altbau nicht ehrt . . .

„Den Eigentümern wird es extrem schwer gemacht“, sagt Architekt und Gründerzeit-Experte Markus Swittalek.
„Den Eigentümern wird es extrem schwer gemacht“, sagt Architekt und Gründerzeit-Experte Markus Swittalek.Clemens Fabry
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Sie prägen das Stadtbild und sind zum Wohnen begehrt. Dennoch werden Wiener Altbauten oft abgerissen. Die Stadt startet eine Offensive zu ihrem Schutz. Ist das ausreichend?

Es sind nicht nur die hohen Räume, die großen Fenster und, wenn man Glück hat, das originale Fischgrät-Parkett einer Wiener Altbauwohnung, weshalb Markus Swittalek vom Gründerzeithaus so begeistert ist. „Es ist erstaunlich, wie multifunktional so ein Haus ist“, sagt der Architekt.

Auch nach mehr als hundert Jahren könne man die Häuser zum Arbeiten, zum Wohnen, zum Leben nutzen – während jüngere Gebäude oft schon nach wenigen Jahrzehnten wieder eingestampft werden. Swittalek, der an der Donau-Universität Krems den Lehrgang für Sanierung und Revitalisierung leitet, setzt sich für den Erhalt des typischen Gründerzeithauses ein, das in Wien wie kaum in einer anderen Stadt das Erscheinungsbild prägt.

Und doch wird sein Wert nicht immer erkannt: Man merkt es an den Lücken, die immer wieder in Straßenzügen entstehen, an verwahrlosten Zinshäusern, die scheinbar nur noch auf ihren Abrisstermin warten. 30.000 Altbauten gibt es noch in Wien – per Definition jene Gebäude, die vor 1945 erbaut wurden –, 25 bis 30 werden jährlich abgerissen. Schützt Wien sein baukulturelles Erbe genug?

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