Seit 1972 betreiben die amerikanischen, doch britophilen Brüder Ron und Russell Mael die Band Sparks. Kürzlich ist ihr 26. Album namens „The Girl Is Crying in Her Latte“ erschienen.
Sparks: »Nothing Is As Good As They Say It Is«. Seit 50 Jahren befasst sich dieses Duo mit ungewöhnlichen bis bizarren Szenarien, so radikal wie im vorliegenden Song waren sie aber noch nie. Man hört einen vor 22 Stunden (!) geborenen Menschen, der seinen Eltern freundlich, aber bestimmt erklärt, er wolle ja nicht undankbar sein, sei aber mit seinen bisherigen Eindrücken von dieser Welt durchaus nicht zufrieden: „Take a look around and you'd understand, this is not a place I could ever stand, ugliness, anxiety, phony tans, it ain't for me, that's all.“ Also wünsche er eine baldigste Rückkehr in seine „former quarters“, er nehme auch „a lousy view“ in Kauf. Umgesetzt wird dieser Wunsch mit listigen Reimen (z. B. „to“ auf „adieu“) und konsequenterweise im perfekten musikalischen Retro-Gewand: Glam-Rock-Schlagzeug, röhrende Gitarre, es klingt wie in der Zeit, als die Sparks ganz neu waren. Wieder einmal ein kleines Meisterwerk. Thomas Kramar
Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter („Die Presse“) sowie Lisa Schneider und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.
