Inflationsraten

Endet die türkische Irrfahrt?

Aufgrund der hohen Inflation versuchen viele Türken, ihre Ersparnisse in ausländischen Währungen wie Euro oder Dollar in Sicherheit zu bringen. 
Aufgrund der hohen Inflation versuchen viele Türken, ihre Ersparnisse in ausländischen Währungen wie Euro oder Dollar in Sicherheit zu bringen. HANNAH MCKAY/REUTERS
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Kaum ein Land leidet unter so hohen Inflationsraten wie die Türkei. Grund dafür ist, dass Präsident Erdoğan seine eigene Ökonomie-Theorie hat. Nun gibt es aber Signale für einen Wandel.

„Ich habe die Theorie, dass Zinsen und Inflation direkt miteinander verbunden sind. Je niedriger die Zinsen, desto geringer wird auch die Inflation sein. Ich sage das als Ökonom. Das ist keine Illusion.“ Diese Worte sprach der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Mitte Mai zum US-TV-Sender CNN. Er bekräftigte damit seine seit Jahren geäußerte Sichtweise, wonach Inflation durch hohe Zinsen verursacht werde und mittels niedriger bekämpft werden müsse.

Diese Sichtweise, die von Ökonomen weltweit euphemistisch als „unorthodox“ bezeichnet wird, gilt jedoch als wichtiger Grund für die wirtschaftlichen Probleme der Türkei. Denn die Empirie zeigt, dass hohe Zinsen einen inflationsdämpfenden Effekt haben, während niedrige die Teuerung weiter befeuern. Die Mechanik dahinter ist leicht verständlich. So sorgt eine Verteuerung von Krediten dazu, dass Unternehmen weniger auf Pump finanzierte Investitionen tätigen, weil diese sich nicht mehr so leicht rechnen. Dadurch wird die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen reduziert, wodurch Preise gedämpft werden.

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