Analyse

Trotz Krieg und Sanktionen: Westliche Konzerne machen in Russland verblüffende Gewinne

Junge Russinnen flanieren durch Moskau.
Junge Russinnen flanieren durch Moskau.IMAGO/Vitaliy Belousov
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Der Großteil der westlichen Konzerne ist weiter in Russland tätig. Und für viele hat sich das immens gelohnt. Eine Auswertung zeigt, wie sehr sie ihre Gewinne im vergangenen Jahr steigern konnten. Eine Branche sticht besonders hervor - mit prominenten Vertretern aus den USA.

An Aufrufen, die westlichen Unternehmen mögen sich doch aus Russland verabschieden, mangelt es nicht. Zuletzt wurde etwa die Europäische Zentralbank (EZB) wieder lauter. Es sei wichtig, dass Banken sich weiter darauf konzentrieren, ihr Engagement dort zu verringern und sich möglichst schnell zurückzuziehen, sagte der oberste EZB-Bankenaufseher Andrea Enria vorige Woche. Man mache Druck aufgrund des großen Reputationsrisikos. Denn die russische Wirtschaft versuche, die Auswirkung der Sanktionen zu begrenzen und den Krieg zu unterstützen.

Aber nicht nur die Banken bekommen Druck. Unternehmen aus praktisch allen Branchen stehen am Pranger, da sie weiter im Land des Aggressors partiell oder ganz aktiv sind, wiewohl sie die westlichen Sanktionen gar nicht verletzen. Die Londoner Moral Rating Agency etwa, die sich nicht nur einen Abzug der russischen Truppen, sondern auch einen Regimewechsel in Russland selbst zum Ziel gesetzt hat, investigiert die westliche Geschäftswelt hinsichtlich ihres Russlandengagements. Ähnlich die Yale School of Management mit ihrer berühmten List of Shame. Und die Kyiv School of Economics hat in ihrem Firmenscreening eruiert, dass von den 3293 Unternehmen aus aller Welt, die in Russland tätig sind, zwar 1181 gehen, aber erst 241 abgezogen sind. 505 würden warten. 1366 bleiben.

Verblüffendes Gesamtbild

Wie gut es denen, die aktiv blieben, ergeht, hat nun das russischsprachige Exil-Medium „Novaja Gazeta Evropa“ anhand der russischen Finanzberichte analysiert und ist so zu einem verblüffenden Gesamtbild gelangt:

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