Das Bootsunglück vor der griechischen Küste und der umstrittene Einsatz der Küstenwache werfen etliche Fragen auf.
Wien/Athen. Nach dem Schiffsunglück im Mittelmeer, bei dem vergangenen Mittwoch Dutzende Migranten aus Afrika ertrunken sind, geht die Suche nach den Schuldigen weiter. Viele Fragen bei der Aufarbeitung des wohl schwersten Unglücks mit einem Flüchtlingsboot sind noch offen.
1. Was weiß man über die Passagiere des gesunkenen Boots?
An Bord des überladenen Schiffs dürften sich bis zu 700 Menschen befunden haben. Gerettet werden konnten 104 Passagiere. Die Behörden gehen mittlerweile von mehr als 500 Toten aus. Bisher wurden 78 Tote von der Küstenwache geborgen, die Hoffnung, weitere Personen bergen zu können, ist gleich null. Die Passagiere waren aus Syrien, Ägypten, Afghanistan und aus Pakistan. Überlebende berichten, dass vor allem Frauen und Kinder in den Frachtraum des Fischkutters gesperrt wurden – mit dem Argument der Sicherheit vor Übergriffen – sowie Personen aus Pakistan. Die Zustände an Bord des Schiffs, das von Libyen aus nach Italien unterwegs war, dürften desaströs gewesen sein.