Literatur

Das Schweigen der Nachbarin

Lidia Ravera sorgte 1968 mit ihrem Debüt-Roman „Schweine mit Flügeln“ für Furore. 
Lidia Ravera sorgte 1968 mit ihrem Debüt-Roman „Schweine mit Flügeln“ für Furore. Anna Nadalig
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Die italienische Kult-Autorin Lidia Ravera erzählt eine berührende Geschichte über verdrängte Vergangenheiten, die Flucht in die Einsamkeit und das Altwerden.

Giovannas radikale Einsamkeit ist eine Strafe, die sie sich selbst verhängt hat und strikt befolgt. Die pensionierte Arbeiterin mit den dichten, langen, weißen Haaren wohnt allein in einer Wohnung in Rom mit Blick auf den Tiber. Sie spricht mit niemandem, kennt keine Menschen. Die Tage sind streng strukturiert: Supermarkt, um Small Talk möglichst zu vermeiden, das abendliche Konzert klassischer Musik aus der Stereoanlage – und die Flucht in die Welt alter Romane.

Die Jahre vergehen in diesem kargen Rhythmus, ein Tag gleich dem anderen. Störend sind nur Gedanken, Erinnerungen, die Giovanna streng überwacht und notfalls blockiert. Bis die laute Familie mit den beiden Kindern in die Nachbarwohnung einzieht. Und Giovanna beginnt, ihre Erlebnisse aufzuschreiben. Die kleine, fröhliche Tochter und der verschlossene Teenager-Sohn, ein Umweltaktivist, schließen die Frau in ihr Herz, genauso wie die extravaganten Eltern, Musiker Michele und seine zu quirlige Frau, Maria.

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