Glaubwürdigkeit

Nach Prigoschin kommt wieder nur Putin

Die Anwerbeplakate der Gruppe Wagner wurden nach dem Aufstand entfernt.
Die Anwerbeplakate der Gruppe Wagner wurden nach dem Aufstand entfernt.AP / picturedesk.com
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Der Wagner-Aufstand hat Putins Glaubwürdigkeit beschädigt. Warum sein Deal mit Prigoschin die Elite verunsichert und wie er die Macht festigen will.

Wladimir Putin ist dieser Tage überall: Im südrussischen Dagestan nimmt er entgegen seiner sonstigen Angewohnheiten ein Bad in der Menge. Im Innenhof des Kreml lobt er die Rolle des Militärs und der Sicherheitskräfte, die „faktisch den Bürgerkrieg beendet haben“. Als Gast bei einem Zukunftsforum malt er unter Applaus ein rotes Männchen auf ein Flip-Chart. Der russische Präsident zeigt Präsenz nach dem Putschversuch. Die Auftritte sollen signalisieren: Ich bin da. Alles ist wie immer. Nichts ist passiert.

Doch hinter den Kulissen finden andere Dinge statt, von denen die Öffentlichkeit keine Notiz nehmen soll. Da werden Generäle verhört und offenbar strafrechtliche Ermittlungen gegen einzelne Armeeangehörige und Sicherheitskräfte eingeleitet, weil sie nicht entschlossen genug gegen Prigoschins Männer vorgegangen sind oder gar mit ihnen sympathisiert haben. Von einer Säuberungswelle ist gar die Rede. Das bisher prominenteste Opfer könnte General Sergej Surowikin sein, der im Verteidigungsministerium im Konflikt mit Minister Sergej Schoigu und Generalstabschef Walerij Gerassimow steht und eine Art Verbindungsmann zu Prigoschin gewesen ist. Was wusste er? Hat er Prigoschin unterstützt? Von ihm fehlte auch am Samstag jede Spur.

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