Musiktipp

Song der Woche: Angst im Londoner Nobelbezirk

Blur
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Blur, mit Oasis und Pulp die Spitze des 1990er-Britpop, sind wieder aktiv. Sie sind auf Tour in Großbritannien, demnächst erscheint ihr neuntes Album, „The Ballad of Darren“.

Blur: „St. Charles Square“. „Ich bin in guter Laune in einer üblen Gegend“, sangen einst die Fehlfarben. Die Gefühlslage der Britpopband Blur – bzw. ihrer Stimme Damon Albarn – lässt sich oft umgekehrt beschreiben: Sie sind in übler Laune in einer guten Gegend. Zum Beispiel am St. Charles Square in North Kensington, Albarn wohnt in der Nähe. Eine Nobelgegend. Ruhig, sauber. Doch Albarn hat die Gabe, dennoch „weird vibrations in the basement“ zu spüren. „There‘s something down there and it‘s living under the floorboards!“, ruft er; Graham Coxon spielt dazu, was ein britischer Popkritiker als „angsty guitar“ bezeichnet; und hört man da nicht höhnisches Lachen im Hintergrund? Ist das „Pauli‘s ghost“, von dem im Text die Rede ist? Auch der kurze Einsatz eines Cembalos kann die klaustrophobische Stimmung nicht bessern. „I don‘t like this scene“, versichert Albarn glaubhaft und endet mit einem unfertigen Satz: „Think I‘m gonna . . .“ Unwohlsein.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter („Die Presse“) sowie Lisa Schneider, Michaela Pichler und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at.

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