Kein Ab-Hof-Verkauf

Wachauer Marillenernte steht vor dem Totalausfall

Mit Öfen und Windgebläsen haben die Marillenbauern im April noch versucht, die Blüten zu erwärmen und vor dem Erfrieren zu retten.
Mit Öfen und Windgebläsen haben die Marillenbauern im April noch versucht, die Blüten zu erwärmen und vor dem Erfrieren zu retten.Clemens Fabry (Die Presse)
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In der Wachau wird mit einem Marillen-Ertragsausfall von 95 Prozent gerechnet, im Weinviertel mit bis zu 65 Prozent. Die meisten Bauern in der Wachau werden heuer keine frischen Marillen zum Verkauf anbieten können.

2023 könnte vielen als das Jahr ohne Wachauer Marille in Erinnerung bleiben. Kurz vor der Ernte wird in der Wachau mit einem Ertragsausfall von 95 Prozent gerechnet, im Weinviertel bis zu 65 Prozent. Grund dafür sind die Frostschäden Anfang April, die im Juni zu einem übermäßig hohen Fruchtfall führten. Frostgeschädigte Marillen reifen zwar am Baum weiter, werden aber spätestens im Juni abgeworfen.

Mit Öfen und Windgebläsen haben die Marillenbauern im April noch versucht, die Blüten zu erwärmen und vor dem Erfrieren zu retten. Einige, wenige Früchte habe man dadurch noch retten können, die Bilanz ist jedoch ernüchternd. Nur einige wenige Marillen hängen auf den Bäumen, der Ertrag steht in keinem Verhältnis zum betriebenen Aufwand.

Auch Ungarn kämpft mit Ausfällen

Die meisten Bauern in der Wachau werden heuer keine frischen Marillen zum Verkauf anbieten können. Die wenigen Früchte, die verblieben sind, werden etwa zu Nektar verarbeitet. Wer frische Marillen haben möchte, wird anderswo suchen müssen - etwa im Weinviertel, wo die Situation noch etwas entspannter ist. Hier wird mit einem Ernteausfall von „nur“ 60 bis 65 Prozent gerechnet. Rumänien, Bulgarien und Spanien sollten zudem genug Früchte für den Import bereitstellen können. Nicht so der direkte Nachbar Ungarn, der mit den gleichen Ernteausfällen kämpft, wie Niederösterreich.

Für die Bauern in der Wachau können Situationen wie die derzeitige eine starke Belastung sein, müssen jedoch nicht den Ruin bedeuten. Mit einem Ernteausfall müssen Obstbauern immer rechnen. Meist können sie auch auf den Ertrag von anderen Früchten zurückgreifen. Größere Betriebe sind in der Regel auch gegen Ausfälle versichert. (vahei)

>> Zum Bericht auf noe.orf.at

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