Landwirtschaft

Essen und Klima: Es ist kompliziert

Österreichs Kühe produzieren Milch und Fleisch in einem - was sie in der Klimabilanz besonders effizient macht.
Österreichs Kühe produzieren Milch und Fleisch in einem - was sie in der Klimabilanz besonders effizient macht. Clemens Fabry
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Wie isst man klimafreundlich? Kein Steak mehr, oder nur bio? Ein neuer Report soll zu mehr Transparenz beitragen – und Konsumenten zu bewussterem Einkaufen motivieren.

Muss man für das Klima aufs Steak verzichten, nur noch Tofu essen? Was ist, wenn das Soja dafür aus Übersee kommt? Soll man zu Bio- oder zu regionalem Gemüse greifen? Viele Fragen, die sich Konsumenten stellen, wenn sie versuchen, möglichst klimafreundlich zu essen – und auf die es viele, oft sogar konträre Antworten gibt.

„Es kursieren so viele Zahlen und Halbwahrheiten rund um das Thema, dass man erst recht in Angststarre verfällt“, sagt Hannes Royer. Der Schladminger Bergbauer und Obmann des gemeinnützigen Vereins Land schafft Leben hat sich der Aufklärung über die österreichische Lebensmittelproduktion verschrieben. Mit einem neuen Report, der wissenschaftliche Erkenntnisse auf 100 Seiten zusammenfasst, will der Verein mehr Transparenz in die „notwendige Debatte“ über ein nachhaltiges Ernährungssystem bringen.

Eines macht der am Montag präsentierte Report besonders deutlich: Wirklich einfache Lösungen gibt es nicht – und wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an.

Emissionen der Landwirtschaft

Die landwirtschaftliche Produktion macht mit elf Prozent zwar nicht den größten, aber einen nicht zu vernachlässigenden Teil der österreichischen Emissionen aus. Vor allem wenn man bedenkt, dass dabei nur die Lebensmittelproduktion innerhalb des Landes gerechnet wird. Emissionen, die etwa der Anbau von Soja in Brasilien verursacht, das an österreichische Schweine verfüttert wird, belasten die Treibhausgasbilanz Österreichs nicht. So würden auch skurril anmutende Vorschläge wie jener der irischen Regierung, 200.000 Kühe zu schlachten („Die Presse“ berichtete), um die Treibhausgasbilanz des Landes aufzubessern, nicht wirklich nützen – vor allem wenn die Rindfleischproduktion schlicht in ein anderes Land ausgelagert wird.

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