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Macht Englisch unsere Gespräche banaler?

Babylon lässt grüßen: Dolmetscher auf einer Nato-Versammlung im Jahr 2006 in Paris.
Babylon lässt grüßen: Dolmetscher auf einer Nato-Versammlung im Jahr 2006 in Paris. Imago
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Sie ist ein Segen, die Einheitssprache, die fast alle zumindest holprig sprechen – aber auch ein Fluch. Gegen die Hegemonie der Lingua franca führt nun der Literaturnobelpreisträger J. M. Coetzee einen kuriosen Feldzug.

„Auf Englisch kann ich nicht sagen, was in meinem Herzen ist“, klagt der polnische Pianist. Ihm „fehlen die Worte“, als er sich nach einem Auftritt in Barcelona in eine Spanierin verliebt, in J. M. Coetzees neuem Roman „Der Pole“. Den beiden geht es wie so vielen, die in unserer klein gewordenen Welt sprachlich divers aufeinandertreffen, in globalen Konzernen, im Kontakt mit Migranten oder auf Reisen: Die Muttersprache der anderen ist ihnen fremd. Vielleicht haben sie früher auch ein wenig Französisch, Spanisch, Italienisch oder sogar Russisch gelernt, aber dieses Wissen liegt längst verschüttet. Also verständigen sie sich in der Lingua franca unserer Epoche, die einen recht, die anderen eher schlecht.

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