SPÖ

Burgenlands Landtagspräsidentin Dunst legt Amt zurück

Hans Peter Doskozil und Verena Dunst.
Hans Peter Doskozil und Verena Dunst.APA / Robert Jaeger
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Landeshauptmann Doskozil lobt die scheidende Landtagspräsidentin als „Johanna Dohnal des Burgenlandes“.

Die burgenländische Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) legt ihr Amt zurück. Dies gab sie Freitagmittag auf einer Pressekonferenz in Stegersbach in ihrem Heimatbezirk Güssing gemeinsam mit Landeshauptmann und Landesparteichef Hans Peter Doskozil bekannt.

Dunsts Rückzug erfolgt aus privaten Gründen. „Ich war die letzten 30 Jahre in meiner Familie Nehmerin. Jetzt möchte ich geben“, sagte die scheidende Landtagspräsidentin. Die 65-Jährige hatte bereits in den vergangenen Monaten anklingen lassen, dass es langsam Zeit wäre, kürzer zu treten. So hat Dunst eine Enkeltochter. Auf der Pressekonferenz deutete sie nun an, dass sie mit einer Entscheidung ihrer Tochter nicht einverstanden gewesen sei, weil diese ihre eigene Karriere zugunsten der Kinderbetreuung in den Hintergrund gestellt hatte.

Ihre Maßnahmen im Bereich der Frauenpolitik strich Dunst dementsprechend heraus. „Kinderbetreuung ist das Thema, weshalb Frauen nicht arbeiten gehen können“, sagte sie. Dank ihrer Maßnahmen sei das Burgenland mit Ausnahme Wiens das einzige Bundesland, in dem Kinderbetreuung gratis sei.

Doskozil lobte Dunsts Arbeit und Arbeitsweise. Er nannte sie die „Johanna Dohnal des Burgenlandes“ und meinte, „wie sie ihr Amt ausübt, ist im Burgenland einzigartig.“ Dunst trug auf der Pressekonferenz laut eigener Aussage ein Halstuch, das ihr Dohnal, Vorkämpferin für Frauenrechte in der österreichischen Politik, einst überreicht habe. Auf diesem Tuch stand das Wort „Frieden“ in mehreren Sprachen.

Nachfolge noch offen

Wer Dunst als Landtagspräsidentin nachfolgt, gab der Parteichef nicht bekannt. Weichenstellungen wolle er erst bekanntgeben, wenn die Gespräche finalisiert seien, so Doskozil, der diesbezüglich auf September verwies.

Im Gespräch ist etwa der aktuelle rote Klubchef Robert Hergovich. In dieser Funktion könnte ihm der derzeitige Landesgeschäftsführer Roland Fürst nachfolgen, womit dieser Posten vakant wird. Hierfür fiel bereits der Name Jasmin Puchwein, die Sprecherin von LH Doskozil. Zu diesen Spekulationen gab es am Freitag aber noch keine Bestätigungen.

Die 1958 in Zürich geborene Südburgenländerin und frühere Lehrerin sowie Schuldirektorin Dunst wurde nach Stationen als Nationalratsabgeordnete und Landesrätin 2019 die erste Landtagspräsidentin im Burgenland. Sie ist seit 1982 Mitglied des SPÖ-Landesparteivorstands und seit 1997 im Landesparteipräsidium. Der Bezirksorganisation Güssing steht die Präsidentin der Volkshilfe Burgenland ebenfalls seit 1997 als Vorsitzende vor. Zuletzt vertrat sie die Landesorganisation auch im Bundesparteipräsidium mit dem neuen Parteivorsitzenden Andreas Babler. (APA)

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