Klima im Wandel

„Jedes Produkt wird irgendwann Abfall“

Altes Material in neuen Panels? Die Sonne soll auch für diese wieder scheinen.
Altes Material in neuen Panels? Die Sonne soll auch für diese wieder scheinen.Getty Images
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Recycling. PV-Anlagen boomen. Doch wie gut lassen sich die Module auf unseren Dächern künftig wiederverwerten? Österreichische Forschende suchen nach Lösungen, damit der Müll der Zukunft zum Rohstoff wird statt zum Problem.

Die Dynamik ist enorm. „Die Kurve wächst exponentiell. Aktuell liegt die Spitzenleistung der in Österreich verbauten Fotovoltaikmodule bei mehr als drei Gigawatt-Peak“, erläutert die Materialanalytikerin Gabriele Eder vom Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) in Wien. „Die meisten sind in den vergangenen fünf Jahren dazugekommen.“ Das ist die gute Nachricht, nicht nur, weil immer mehr Energie aus der Kraft der Sonne gewonnen wird. Sondern auch, weil diese in den kommenden Jahren noch nicht am Ende ihres Lebenszyklus angelangt sein werden. Der ist mit 20 bis 30 Jahren nämlich ungewöhnlich lang. Aber was passiert mit den unzähligen PV-Modulen, die mittlerweile allerorts die Dächer bedecken, wenn sie einmal nicht mehr funktionieren und ausrangiert werden müssen?

Bis 2050 könnte es bei 64.000 Tonnen der dann insgesamt 2,1 Millionen Tonnen schweren Panels so weit sein, rechnet der Bundes-Abfallwirtschaftsplan (BAWP) 2023 vor. Das maximale Abfallaufkommen an PV-Modulen wird für 2074 mit 106.000 Tonnen erwartet. Immerhin: Durch den weiten Zeithorizont gebe es aktuell noch keinen Zeitdruck, sagt der Abfalltechniker Thomas Nigl von der Montanuniversität Leoben (MUL). Er leitet die Forschungsgruppe für Future Waste und Abfallwirtschaft, befasst sich also mit den Auswirkungen technologischer Innovationen in der Zukunft. „Jedes Produkt wird irgendwann Abfall“, sagt er.

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