Wien

„Frau Kottan“ und Burgschauspielerin Bibiana Zeller gestorben

Bibiana Zeller anl. der Fotoprobe zu „Doktor Faustus - My love is as a fever“  2008 im Akademietheater.
Bibiana Zeller anl. der Fotoprobe zu „Doktor Faustus - My love is as a fever“ 2008 im Akademietheater. APA / Barbara Gindl
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Als Frau Kottan war sie populär, sie spielte aber hunderte Theater- und Filmrollen. Thomas Bernhard hat ihr gleich zwei Rollen auf den Leib geschrieben.

Als Frau Kottan in der Fernsehserie „Kottan ermittelt“ erlangte sie in den frühen 80er-Jahren große Popularität, am Burgtheater stand sie auch nach ihrer Pensionierung als Ensemblemitglied im Jahr 1999 bereit, wenn „eine wirklich uralte Frau“ gebraucht wurde. Am gestrigen Sonntag ist Bibiana Zeller im Alter von 95 Jahren gestorben.

Subtilität, feiner Humor und ein Gespür für Skurrilität gehörten ebenso zu ihren Markenzeichen wie ihre charakteristisch helle, zerbrechliche Stimme, die sie dem Burgtheater als Ensemblemitglied seit 1972 lieh. Auch beim Film gelangte sie zu Bekanntheit: Neben „Kottan ermittelt“ war sie als Herta in der Serie „Julia - Eine ungewöhnliche Frau“ lange Jahre zu erleben. Thomas Bernhard hat Bibiana Zeller zwei Rollen auf den Leib geschrieben: Die der schweigsamen Wirtin, die seinem „Theatermacher“ lauschte, und die der Frau Liebig im „Heldenplatz“. 

»Peymann hat mich in der ganzen Zeit keinen Film machen lassen. Ich musste immer bereit stehen, auch wenn er mich dann nicht besetzt hat. Das war seine Überzeugung: Film und Fernsehen sind eigentlich blöd.«

Bibiana Zeller 2013

Für das Kino spielte die am 25. Februar 1928 geborene Zeller unter anderem in Michael Glawoggers Film „Die Ameisenstraße“ (1995), in Robert Dornhelms Streifen „Der Unfisch“ (1997) oder in Xaver Schwarzenbergers „Zuckeroma“ (2004). 2010 folgte ein weiterer Auftritt in Peter Patzaks „Kottan ermittelt: Rien ne va plus“, 2011 stand sie in der Glavinic-Verfilmung von „Wie man leben soll“ (Regie: David Schalko) vor der Kamera. Zuletzt war sie 2016 in „Die Blumen von gestern“ von Chris Kraus auf der großen Leinwand zu sehen. (APA)

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