Es habe keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass der angebliche Mossad-Agent Selbstmord begehen könnte, berichtet dessen Rechtsanwalt.
Der Fall des mysteriösen "Gefangenen X" sorgt in Israel weiter für Wirbel. Ein bekannter israelischer Rechtsanwalt berichtete nun, er habe den angeblichen Mossad-Agenten Ben Zygier einen Tag vor dessen Tod in einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis getroffen. Avigdor Feldman sagte der israelischen Nachrichtenseite "ynet": "Als ich ihn gesehen habe, gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass er Selbstmord begehen könnte."
Feldman erklärte, Zygier habe sich bei dem Treffen im Dezember 2010 rational verhalten und Möglichkeiten seiner Verteidigung erwogen. Am Tag darauf habe man ihn darüber informiert, dass sich der australische Staatsbürger das Leben genommen habe.
Der australische Sender ABC hatte am Mittwoch berichtet, dass Zygier als "Gefangener X" in Isolationshaft gesessen habe. Der Mann sei zuvor aus Australien nach Israel ausgewandert und vom Geheimdienst Mossad rekrutiert worden. Israel räumte am Mittwochabend erstmals offiziell die Existenz und den Tod des "Gefangenen X" ein. Was ihm vorgeworfen wurde, ist weiterhin nicht bekannt.
Die britische Zeitung "The Guardian" berichtet, der Mossad habe mit Hilfe von drei Australiern mit doppelter Staatsbürgerschaft eine Scheinfirma in Europa gegründet. Einer von ihnen sei Zygier gewesen, schreibt das Blatt unter Berufung auf den australischen Journalisten Jason Katsoukis. Dieses Unternehmen habe elektronische Betriebsmittel unter anderem in den Iran verkauft.
(APA/dpa)