Die deutsche Energiewende ist von Verwerfungen begleitet. Österreich, das beim Ausbau von Wind- und Sonnenstrom Nachholbedarf hat, sollte die Fehler der Nachbarn vermeiden.
Wird Deutschland, wo der Ausbau der Stromerzeugung aus Wind- und PV-Anlagen schon sehr weit fortgeschritten ist, den für 2030 angepeilten Ausstieg aus der Kohleverstromung schaffen? Ja, sagen Experten. Vorausgesetzt, es werden bis dahin fünfzig neue Gaskraftwerke fertiggestellt und in Betrieb genommen. Fünfzig!
Wenn nicht, wird es haarig: Schaltet man die Kohlekraftwerke trotzdem ab, dann drohen, besonders in der Nacht, gravierende Stromlücken. Das passiert eben, wenn man PV und Windstromkapazitäten sehr schnell ausbaut, ohne gleichzeitig auf die erforderliche Infrastruktur wie etwa leistungsfähige Stromnetze und Speicher zu achten. Und gleichzeitig stabil laufende Kernkraftwerke aus ideologischen Gründen vom Netz nimmt.