Das Global Passport Ranking listet den österreichischen Reisepass an dritter Stelle - und weist darauf hin, dass die Staatsbürgerschaft über Investments erworben werden kann. Singapur stößt indessen Japan vom Thron.
Wer ein Staatsbürger Singapurs ist, muss sich bei seinen Reisevorbereitungen mit einer Frage so gut wie nie befassen: Visa. Denn dem neuen Global Passport Ranking zufolge können die Bürgerinnen und Bürger Singapurs visafrei in 192 Länder reisen – von insgesamt 227 Reisezielen, die im Ranking berücksichtigt wurden (den Vereinten Nationen gehören 193 Staaten an, zusätzlich haben der Vatikan sowie Palästina Beobachterstatus. Die Liste, wie viele Länder es wirklich gibt, wird bekanntlich kontrovers diskutiert). Somit verfügt Singapur dem Index zufolge über den stärksten Reisepass.
Der Stadtstaat hat im Global Passport Ranking den langjährigen Anführer der Liste, Japan, vom Thron gestoßen. Mehr noch: Japan rutschte auf den dritten Platz ab. Tokio führt die neuen Restriktionen auf die stark eingeschränkte Reisetätigkeit während der Corona-Pandemie zurück. Demnach haben einige Länder ihre Covid-Reisebeschränkungen für japanische Staatsbürger noch nicht aufgehoben.
An zweiter Stelle rangieren jedenfalls ex aequo die Länder Deutschland, Italien und Spanien. Ihre Staatsbürger können in 190 Länder visafrei einreisen. Auch den dritten Platz teilen sich mehrere Staaten, neben Japan sind das Finnland, Frankreich, Luxemburg, Südkorea, Schweden – und Österreich. Diese Reisepässe erlauben die Einreise in 189 Länder. Vergangenes Jahr befand sich Österreich noch auf Rang fünf.
Es sind mehrheitlich Staaten auf dem afrikanischen Kontinent, die ein Visum von Reisenden aus Österreich verlangen, darunter befinden sich Länder wie Algerien, Benin, Kamerun, Tschad, Elfenbeinküste, Kenia und Niger. Darüber hinaus verlangen auch Kuba, Suriname, Vietnam und Russland Visa. Die vollständige Liste ist auf der Seite des Innenministeriums abrufbar.
Wie viel Geld für eine Staatsbürgerschaft?
Das Global Passport Ranking erstellt das Londoner Beratungsunternehmen Henley & Partners, die Daten beruhen auf Material der International Air Transport Association (IATA). Im aktuellen Index heben Henley & Partners Österreich gesondert hervor. Denn: Mit „substanziellen Investments“ könne ein starker österreichischer Reisepass ebenfalls erworben werden.
Bei den anderen Reisepässen wird die Höhe der erforderten Investments konkreter genannt. So verlangt Malta mindestens 730.000 Euro für die Staatsbürgerschaft. Malta rangiert an fünfter Stelle des Rankings, insgesamt 187 Länder können visafrei bereist werden. Deutlich weniger verlangt hingegen der karibische Inselstaat St. Kitts and Nevis, hier sind 125.000 US-Dollar an Investments gefragt. Dafür winkt die visafreie Einreise in insgesamt 155 Länder. Das Unternehmen Henley & Partners bietet seine Dienste für den Erwerb von Staatsbürgerschaften über Investments auch an.
Mit „substanziellen Investments“ sind, das zeigen jedenfalls bereits bekannte Fälle, Investitionen in Millionenhöhe gemeint. Österreich verlangt etwa, dass die Investoren mit ihren Unternehmen Arbeitsplätze schaffen und sichern. Allerdings wird der österreichische Zugang auch als nicht transparent kritisiert.
Zurück zum Ranking: Die USA sind auf den 8. Platz abgerutscht und rangieren dort nun neben Litauen. 2019 befanden sich die Amerikaner noch auf dem 6. Platz. In US-Medien ist bereits von einem „Rückgang der Soft Power der USA“ die Rede.
Das Schlusslicht des Rankings bilden Pakistan, Syrien, Irak und Afghanistan. Staatsbürger dieser Länder können in etwa zwei Dutzend Länder visafrei einreisen. (duö)