Künstliche Intelligenz

Chat GPT schreibt „Game of Thrones“ zu Ende

Seit Jahren warten Fans auf das „GoT“-Finale – jetzt hat Chat GPT Martins Job übernommen.
Seit Jahren warten Fans auf das „GoT“-Finale – jetzt hat Chat GPT Martins Job übernommen. via www.imago-images.de
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Zwölf Jahre warteten „Game of Thrones“-Fans darauf, dass George R. R. Martin die Westeros-Saga zu Ende bringt. Zwei Bücher fehlen noch. Nun hat Chat GPT binnen weniger Tage seinen Job übernommen.

Vor vier Jahren wurde die letzte Folge von „Game of Thrones“ ausgestrahlt – zum Leidwesen der eingefleischten Fans. Die Erwartungen waren groß und wurden auch fulminant enttäuscht. Seitdem liegt die Hoffnung auf George R. R. Martin, dass er die Buchreihe abschließt. Immerhin sind es dem Autor zufolge noch zwei Bücher. Den Job hat jetzt aber die künstliche Intelligenz Chat GPT übernommen.

Seit 2012 warten „GoT“-Fans auf den Abschluss der Saga. Doch bis auf den Namen des vorletzten Bands, „The Winds of Winter“, ist noch nicht viel bekannt, und unklar bleibt, ob George R. R. Martin die Westeros-Geschichte rund um die Familie Stark tatsächlich noch zum Abschluss bringen wird. Fest steht: Die Handlung von Buch und Serie ging schon ab Staffel 6 in verschiedene Richtungen. Das soll auch so bleiben, bestätigte der Autor in einem Blogbeitrag. Über die Jahre habe sich die Handlung mehrmals geändert, schreibt Martin und führt fort: „Ich schreibe, ich schreibe um, ich strukturiere um, ich reiße alles auseinander und schreibe wieder neu, ich gehe durch Türen, die nirgendwo hinführen, und durch Türen, die sich zu Wundern öffnen.“

Weniger Probleme mit dem Schreibprozess hat Chat GPT. Mithilfe des Entwicklers Liam Swayne brachte die künstliche Intelligenz von Open AI das Werk zu Ende. Dabei schrieb er mehrere Befehle, sogenannte Prompts, die Swayne eine stichpunktartige Gliederung der 45 Kapitel lieferte. Dies wurde Chat GPT dann wieder zugeführt, um die Entwürfe mit weiteren Inhalten anzureichern. Schrittweise setzten sich so zwei Bücher zusammen, in denen durchaus Ähnlichkeiten zu George R. R. Martins Stil zu finden sind. So taucht der Charakter Illyrio (Magister von Pentos und Unterstützer der Targaryen) in einer Szene auf, um dann zu verschwinden und einige Kapitel später wieder kurz aufzutauchen. Ein typisches Merkmal der Westeros-Saga.

Chat GPT lässt Charaktere überleben

Eine Maschine bleibt eine Maschine. Denn trotz plötzlicher Wendungen und gut gesetzter Plot-Twists ist Chat GPT eben nicht George R. R. Martin. Ein Grund, warum „Game of Thrones“ so beliebt ist, ist die Tatsache, dass Martin nicht zimperlich mit Charakteren umgeht. Wenn es der Geschichte dienlich ist, dann stirbt auch der Hauptcharakter. Diese Unvorhersehbarkeit konnten die Drehbuchautoren der Serie nicht übernehmen – und erst recht nicht die KI: Chat GPT lässt sie nahezu alle leben.

Für Swayne bietet aber genau dieses Manko zwei Vorteile: Autoren – vielleicht auch George R. R. Martin – können sich bei Handlungslücken und mangelnder Inspiration schnell und unkompliziert Hilfe von Chat GPT holen. Doch das Experiment zeige auch, dass sich kreative Menschen keine Sorgen um ihre berufliche Daseinsberechtigung machen müssen. Noch nicht.

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