Parlamentswahl

Spanien: Wie Pedro Sánchez zur Hassfigur der Konservativen wurde

Pedro Sánchez, „El Guapo“ („Der Schöne“), wird im Wahlkampf von Anhängerinnen abgebusselt. Doch der Premier polarisiert das Land.
Pedro Sánchez, „El Guapo“ („Der Schöne“), wird im Wahlkampf von Anhängerinnen abgebusselt. Doch der Premier polarisiert das Land.AFP/Cristina Quicler
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In der EU angesehen, zu Hause umstritten: Spaniens sozialdemokratischer Premier setzte mit Neuwahl wieder einmal auf Risiko. Gegner prägten den Begriff „Sánchismo“.

Die Bilanz des Sozialdemokraten Pedro Sánchez kann sich sehen lassen: Die Wirtschaft brummt, das Wachstum liegt über dem EU-Schnitt. Es wurden viele Arbeitsplätze geschaffen. Die Mindestlöhne stiegen um nahezu 50 Prozent. Die Inflation sank auf 1,6 Prozent und ist eine der niedrigsten in Europa. „Die Wirtschaft läuft wie geschmiert“, jubelt der Regierungschef.

Sogar aus Brüssel kommt Lob: „Spanien ist heute ein Motor der Union“, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das schwer von der Pandemie getroffene Land habe sich wieder gut erholt. Und es sei jetzt Vorreiter beim Klimaschutz. „Spanien gehört zu den führenden Ländern bei sauberen Energien.“ 

Auch mit Sozialreformen ging es voran. Im Kampf für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung machte das frühere Macho-Land riesige Fortschritte: Im Gleichstellungsindex der EU liegt Spanien in der Spitzengruppe – vor Deutschland oder Österreich. Nirgendwo in Europa wird Männergewalt gegen Frauen so hart bekämpft.

In der EU ist Sánchez angesehen. Er gilt sogar als Kandidat für internationale Ämter. Aber zu Hause ist der 51-Jährige umstritten, sein Sessel wackelt. Umfragen zufolge könnte er am Sonntag die Wahl und damit die Macht verlieren. Bei einem Urnengang, der auch Bedeutung für ganz Europa hat.

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