Der Mediator

Googles KI-Flirt mit alten Zeitungstanten

Google ist verstärkt interessiert an durch KI generierten Nachrichten – hier das omnipräsente Firmenlogo bei einem Kongress in Shanghai.
Google ist verstärkt interessiert an durch KI generierten Nachrichten – hier das omnipräsente Firmenlogo bei einem Kongress in Shanghai.Reuters/Aly Song
  • Drucken

Apple, Facebook, Microsoft und Co. waren schon immer hungrig nach »Content«. Kaliforniens Technologieriesen wollen nun auch verstärkt beim Generieren von Nachrichten mitmischen. Ob das eine willkommene Hilfe für traditionelle Verlage ist?

Wer oder was hat die vergangenen Monate bisher geprägt? Russische Ruchlosigkeit? Die große Hitze? Der neue Barbie-Film? Mag sein. Im Feld der Medien aber war es die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI, oder in artifiziellem Neusprech: AI). Selbst altmodische Wochenschriften in gedruckter Form haben sich seit geraumer Zeit seitenweise und in Serie dieser etwas unheimlichen Welt gewidmet, in der raffinierte Algorithmen menschliches Denken ergänzen – hoffentlich sinnvoll! Pessimisten hingegen meinen, am Ende würde dadurch wesentlich Menschliches ersetzt, dem etwas schwer Fassbares wie Willensfreiheit zugrunde läge. Was in der Welt der Fall sei, könnte künftig beinahe exklusiv von Technologieriesen bestimmt werden.

Einer dieser Konzerne dürfte nun bei der KI nachlegen. So wie die Firma Open AI mit ihrem rasant wachsenden Produkt Chat GPT, das mit seinen Nutzern über textbasierte Nachrichten kommuniziert, will Apple offenbar stärker in dieses lukrative Geschäft einsteigen. Das betreiben inzwischen dessen große Konkurrenten in den USA ebenfalls, Microsoft mit Bing und Google mit Bard. Dem TV-Sender ABC sagte Apple-Chef Tim Cook, er verwende selbstverständlich Chat GPT. Man beobachte diese Sache sehr genau und wolle mit Bedacht an sie herangehen.

Mit derart generativen Werkzeugen kann auch jede Art Sprachstil mehr oder weniger perfekt imitiert werden. Das bedeutet Zeitersparnis, etwa bei Routineantworten auf E-Mails. Wichtig zur Verbesserung solcher Tools sind große Textmengen. So will Open AI künftig das Archiv der Nachrichtenagentur AP nutzen, um Chat GPT leistungsfähiger zu machen. Wer aber weiß schon, welche Quellen von Tech-Giganten dafür sonst noch angezapft werden?

Ein Google-Tool soll Artikel generieren

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.