Früher verkaufte sie Festpielkarten, heuer steht sie in Salzburg selbst auf der Bühne: Juliette Larat spielt in der Kinderproduktion der Salzburger Festspiele und ist ab Herbst im Ensemble der Josefstadt.
In den vergangenen drei Jahren hat sie bei den Salzburger Festspielen alles gesehen und in fünf verschiedenen Studentenjobs gearbeitet: Von der Ankleiderin bis zur Billeteurin. Heuer steht Juliette Larat in Salzburg erstmals selbst auf der Bühne: In „Fiesta“ von Gwendoline Soublin, einem Theaterstück für Kinder ab acht Jahren. Es handelt von der Sehnsucht nach Gemeinschaft. Nono, ein eigentümlicher Junge, ein sensibles Kind, das die Gefühle von Joghurtbechern hören, aber seinen Namen nicht buchstabieren kann, plant seinen zehnten Geburtstag. Seit er ganz klein war, hat er dafür genaue Vorstellungen: Zitronenbaiser-Smarties-Torte, goldene Papiergirlanden, Jeans ohne Löcher, eine Rede über die Welt, die Einladung an seine Gäste . . .
Aber dann kommt alles ganz anders: Maria Theresia, ein Orkan, so stark, dass er Chihuahuas, Kinderwägen und sogar Straßenbahnen mitreißen und Häuser zerquetschen könnte, zwingt die Kinder dazu, in ihren Wohnungen zu bleiben. Muss Nono seine Fiesta absagen? „Ausgeschlossen!“, beschließen die Kinder und schmieden einen mutigen Plan. Auch die Kinder im Publikum dürfen mithelfen, die „Fiesta“ zu retten. „Der Text ist so geschrieben, dass alle vier Schauspielerinnen und Schauspieler alle Charaktere spielen. Nur durch die Sprache oder durch die Namen schlüpfen wir in andere Rollen“, erzählt Juliette Larat.
Salzburg als Initialzündung
Das Stück, während der Ausgangssperren in Frankreich geschrieben, weist natürlich Parallelen zur Coronazeit auf, doch im Wesentlichen geht es um die Kraft der Freundschaft und die Notwendigkeit, das Leben auch unter schwierigen Voraussetzungen zu feiern. Die französische Autorin Gwendolin Soublin wurde im Vorjahr für ihr Stück „Und alles“ mit dem deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet.