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AMA bis Demeter: Was sind Gütesiegel wert?

Glückliche Kuh? Und sonst? Südwind hat sich angeschaut, was hinter unterschiedlichen Gütesiegeln steckt.
Glückliche Kuh? Und sonst? Südwind hat sich angeschaut, was hinter unterschiedlichen Gütesiegeln steckt.Clemens Fabry
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Die Menschenrechtsorganisation Südwind hat Gütesiegel in punkto Ökologie, Soziales und Transparenz unter die Lupe genommen. Das AMA-Siegel schneidet schlecht ab.

Es gibt sie mittlerweile wie Sand am Meer, vor allem im Lebensmittelbereich: Gütesiegel. Wie gut ein bestimmtes Gütesiegel wirklich ist – also: was an Vorgaben, Regeln oder Garantien dahinter steckt – weiß man als Konsument oft gar nicht mehr. Ein neuer Gütesiegel-Check, den die Menschenrechtsorganisation Südwind nun präsentiert, soll helfen.

Unter siegelcheck.suedwind.at gibt es für insgesamt 40 Gütesiegel im Bereich Lebensmittel und Mode eine Bewertung im Ampelformat. AMA-Bio bekommt insgesamt etwa die Wertung gelb-grün, genauso wie Bio Austria oder Demeter, grün gibt es etwa für das (deutsche) Label FairBio. Das klassische AMA-Gütesiegel schneidet mit rot-gelb (unzureichend) nicht sehr gut ab.

Ökologie, Soziales, Transparenz

Konkret geht es bei dem Siegelcheck um drei Teilbereiche: Ökologie, Soziales sowie Transparenz und Wirksamkeit. Die Bewertungen basieren auf der Arbeit der deutschen Romero Initiative – daher sind auch zahlreiche deutsche Gütesiegel dabei –, den ökologischen Aspekt deckte die Umweltorganisation Global 2000 ab. Insgesamt 23 Labels – darunter etwa DM Bio, Bio vom Berg oder ProPlanet – werden nur per Kommentar eingeordnet. Auch für die per Ampel gereihten gibt es einen Kommentar.

So heißt es zum (gelb-rot bewerteten) AMA Gütesiegel etwa, neben einer Beschreibung des Gütesiegels, seiner Geschichte und seiner Schwerpunkte: Es handle sich hier eher um eine Orientierungshilfe für konventionelle Lebensmittel, die für den Siegelcheck abgefragten Kriterien würden hier nicht im Fokus stehen, Bio Austria (gelb-grün) sei „ein sehr anspruchsvoller Bio-Standard in Österreich mit strengen ökologischen Kriterien (...). Es sind auch relativ breit Kriterien zur sozialen Verantwortung verankert.“

Insgesamt erhalten neun Gütesiegel in mindestens einer Kategorie die beste (grüne) Wertung, vier in mindestens einer Kategorie die schlechteste (rot). Unternehmensinitiativen würden laut Südwind oft schlechter abschneiden als sie sich darstellen. Im Lebensmittelbereich gäbe es vor allem Aufholbedarf bei den Sozialkriterien. (beba)

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