Am Leopoldskroner Weiher baden die Wasservögel. Er ist Teil eines Landschaftsschutzgebietes.
Durch die Vorstadt

Die Mozartstadt Salzburg abseits der Festspiele

Zwei konsekutive Radtouren durch Salzburgs festspielkulturschwache, jedoch lebensrealitätsstarke Vorstädte mit allerhöchster Touristenunwahrscheinlichkeit.

Ich wuchs im Nonntal auf, dem Viertel, das sich im Süden an den Festungsberg schmiegt. In den Siebzigerjahren gab es dort Läden wie jenen wunderbar riechenden des Schusters Hackenbuchner. Eine von zwei Trafiken führte Kinderspielzeug. Die Greißlerin, Frau Etter, sagte im ultrakünstlichen Tonfall „Auf Widder-Sehn“. All die wunderlichen Geschäfte sind Geschichte.

Heute stehe ich mit dem Fahrrad vor dem alten Brunnhaus (1664). Von hier aus möchte ich jenes authentische Vorstadtsalzburg erkunden, in das sich Touristen und Touristinnen selten verirren. Zunächst überquere ich den Krauthügel mit dem sogenannten Henkerhäuschen, in dem aber immer nur ein Krautwächter wohnte, bis zum Minikraftwerk Pulvermühle (1906), das von der Alm gespeist und von der Stieglbrauerei besessen wird. Am Kanälchen liegen Sommerbadende, lesen, trinken Bier, treiben durchs Wasser. Sie teilen den Lebensraum mit grauen Gänsen.

Erste Radtour: der Süden

Wegen seines Badeverbots aus Naturschutzgründen steigt das Gänseaufkommen beim Leopoldskroner Weiher rapide. Entlang des Zwieselwegs zeigt die Besiedlung die etwas absurde Vielfalt an Architekturen des 20. Jahrhunderts, elegante Villen, rustikale Landhäuschen, Sechzigerjahre-Nutzgebäude, Designerhütten aus Glas und Zirbe.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.