Leitartikel

Ein Glücksfall im Weinviertel

Die jüngsten Gasfunde sind ein Glücksfall, den das Land nutzen sollte. Denn das Rückgrat der Energiewende ist bis auf weiteres paradoxerweise fossil.

Die OMV meldet im niederösterreichischen Weinviertel (siehe Seite 1) den größten Gasfund seit 40 Jahren. Und das ist eine gute Nachricht. Allein die dort lagernde Menge würde theoretisch mehr als einen halben Jahresbedarf Österreichs decken. Also eine Wohltat für das Land, das sich von seinem monopolartigen Gaslieferanten Russland aus bekannten Gründen eher früher als später abnabeln muss.

Zählt man noch das vermutete riesige Gaslager der ADX Energy im oberösterreichischen Molln und einige andere heimische Projekte dazu, dann könnte man zur Ansicht gelangen, Österreich sitze jetzt auf Gasreserven, die jegliche Angst vor einer Versorgungskrise obsolet machen.

Allerdings: Große Reserven nutzen gar nichts, wenn sie im Boden bleiben. Versuche, diese ans Tageslicht zu holen, stoßen hierzulande aber sofort auf heftigen Widerstand. Nicht nur bei den üblichen NIMBY-Nachbarn (NIMBY steht für not in my backyard) und naiven, ideologisch gefärbten Aktivisten, sondern auch bei allen möglichen Interessensverbänden und NGOs. Die Ankündigung des Funds im Weinviertel hat beispielsweise auf der Stelle die IG-Windkraft auf den Plan gerufen. Und gegen die Erschließung des oberösterreichischen Gaslagers macht unter anderem massiv der Umwelt-Dachverband mobil.

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