Acht Soldaten des philippinischen UN-Kontingents setzten sich ab. Die FPÖ fordert den Rückzug der Österreicher.
Tel Aviv/Wien/Apa/Reuters/Red. Zunächst hatte es so ausgesehen, als würden die 21 entführten UN-Soldaten am Golan rasch aus ihrer misslichen Lage befreit. Doch schon bald kam die Ernüchterung: „Es wird nicht verhandelt“, stellte am Freitagnachmittag ein Sprecher der syrischen Rebellenbrigade „Märtyrer aus Yarmuk“ klar. Die Aufständischen hatten die 21 Blauhelme, die aus den Philippinen stammen, in ihre Gewalt gebracht und forderten den Abzug aller syrischen Regimetruppen aus dem Gebiet.
Am Freitag berichtete die israelische Zeitung „Haaretz“, dass acht weitere Soldaten der UN-Beobachtermission aus ihrem Einsatzgebiet auf den Golan-Höhen geflohen seien. Die Blauhelme gehörten derselben Einheit wie die entführten philippinischen Soldaten an. Sie hätten wegen Gefechten zwischen syrischen Truppen und Rebellen um den Ort Jamla um ihr Leben gefürchtet und sich nach Israel abgesetzt.
Österreicher sollen bleiben
Am Golan sind auch 371 österreichische UN-Soldaten stationiert. Sie sollen im Einsatzgebiet bleiben, Kroatien will seine Blauhelme abziehen. Eine Aufstockung des österreichischen Kontingents, um die Lücke zu füllen, ist aber derzeit nicht geplant. Die FPÖ fordert, die Österreicher abzuziehen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.03.2013)