Flughafen-Taxifahrt, Preis: 40 Euro. (Bei der Rückfahrt zahle ich übrigens offiziell 12 Euro.)
Diese Geschichte spielt in Baku, Aserbaidschan. Das tut wenig zur Sache. Sie könnte in vielen Ländern spielen. Laut Reiseführer und Internet solle ich die keilenden Taxler in der Flughafenhalle ignorieren und mich bei der Info nach offiziellen Taxis erkundigen, die mich zu einem Fixpreis in die Stadt bringen würden. Das klingt vernünftig.
Während ich mich bei der Dame an der Info nach dem Standort der offiziellen Taxis erkundige, nähert sich aber von hinten einer dieser Taxi-Taxi-Zischler. Sie deutet auf ihn. „Das soll ein offizieller Taxler sein?“, frage ich sie lachend. „Ja!“, nickt sie etwas beschämt. „Offiziell!“, bekräftigt er unglaubwürdig. Ich seufze: „Wie viel kostet das bei Ihnen?“ Seine Summe liegt weit über jener, die im Internet stand. Ich seufze noch einmal und frage provokant: „Kann ich bei Ihnen mit Karte zahlen?“ „Ja, Karte“, lügt er.
Ich bin müde, ich geb’ auf und nehme ihn. Er führt mich zum Wagen. Dort stellt sich heraus, dass Ali fast kein Englisch kann. Er möchte außerdem, dass ich „mit Internet und Simcard“ zahle. Wir stoppen an einer Tankstelle, wo ich „Internet und SIM-Card kaufen“ soll. Ich hingegen versuche, am dortigen ATM abzuheben. Klappt nicht. Nächste Tankstelle, nächster ATM, hier funktioniert es. Leider krieg’ ich zwei große Scheine. Ich frag’ nicht nach, ob Ali herausgeben kann. Alles ist eh dermaßen absehbar.
Ali und ich sind jetzt befreundet, jedenfalls möchte mich der Träumer in ein paar Tagen, zu seinem unverschämten Preis, wieder zum Flughafen zurückfahren. Wo und wie er mein Hotel finden soll, weiß er allerdings noch immer nicht. Die Straße kennt er. Behauptet er. Ali will aber von mir die Telefonnummer des Hotels. Ali telefoniert lang. Er hat keine Ahnung von Baku. Am Eingang zur Altstadt muss er durch einen Schranken. Ali will dafür einen weiteren Euro von mir. Okay, gern. Ali findet das Ziel lang nicht. Es stellt sich heraus, es ist kein Hotel, sondern eine alte Frau mit einem weißen Pudel namens Matthias. Ali kann am Ende nicht herausgeben. Wäre ihm eh egal. Ali will den Rest behalten. Nein, Ali, wir gehen wechseln.