Insiderei-Walk: Essen im Wiener Karmeliterviertel

Kulinarisch gilt das Einzugsgebiet rund um den Wiener Karmelitermarkt seit jeher als top. Das beweisen auch die jüngsten Neuzugänge.

Das Engel (Große Pfarrgasse 5)

In der Vergangenheit bekochte Una Abraham das MuseumsQuartier und die Burggasse, seit Mitte Februar ist das Karmeliterviertel an der Reihe. In der Großen Pfarrgasse unweit des Karmelitermarktes verwandelte sie ein altes Espresso in ihr neues, kulinarisches Domizil. "Das Engel" ist ein Ort der Gemütlichkeit: Im Eingangsbereich sorgt eine als Bar umfunktionierte Apothekervitrine für Flair (hier darf geraucht werden), im Speisezimmer bewirken zwei Gemeinschaftstische, ein riesiger Luster (ein Waldviertler "Monstrum" mit 1,70 Durchmesser), antike Schwingtüren und dekorative Blumenvasen (mit extralangstieligen Tulpen) die heimelige Atmosphäre. Dazwischen schimmert goldglänzender Epoxyharz-Boden durch alle Bereiche. Auf der handgeschriebenen Speisekarte von Una Abraham (die Gerichte wechseln ständig) stehen derzeit Thunfisch-Tartar, Gänseleber-Paté und Lammwürstel. Dazu seien die Schätze von der (überschaubaren) Weinkarte oder die selbstgemachte Ingwerlimonade dringend empfohlen. Eine Tasse von Tobias Radingers Kaffeefabrik-Röstung nach dem Essen schadet ebenfalls nicht.

Das "Ü" (Obere Augartenstraße 46)

Vier Monate bauten drei Vorarlberger an ihrem Traum vom eigenen Lokal, eine ehemalige Pizzeria in der Oberen Augartenstraße krempelten Lis Marlin und die Brüder Johannes und Martin Flatz zum modernen Restaurant um. Zwischen selbstgemachten Lampen, Holztischen und Sesseln (Johannes Flatz ist Architekt) serviert das Trio seit einer Woche Bregenzerwälder Spezialitäten mit Sättigungsgarantie: Von der "Znünar", einer zünftigen Jause mit Bergkäse, Speck und dunklem Felber-Brot, bis zur fixen "Käsknöpfle-Partie" jeden Freitag. Danach ist auf jeden Fall ein Vorarlberger Verdauungsschnaps fällig, wahlweise vom Schnapsatelier in Fraxern (Vorsicht, der Quittenschnaps hat's in sich) oder von Franz Rüscher aus Andelsbuch. Wer antialkoholisch unterwegs ist, hält sich an die Limonaden der Berliner Kultmarke Thomas Henry (uns schmeckt das Ginger Ale).

Die Kaffeestation (Karmelitermarkt Stand 2-4)

Seit Oktober 2012 betreibt "Kaas am Markt"-Inhaberin Isabel Kaas mit der "Kaffeestation" ihren zweiten Karmelitermarktstand. Davor kurzzeitig ein istrischer Feinkostladen ("Istranka") ist das Geschäftslokal nun erste Anlaufstelle für Kaffeeliebhaber, Schokoladejunkies und qualitätsverwöhnte Frühstücker. Schinken-Käse-Toast mit Beinschinken und selbstgemachtem Tomatendip, Birchermüsli und Aufstrich-Brote (Bohne, Linse) warten ebenso in der Vitrine wie Panettone, Zitronentarte oder Fischer's Schokoladetorte. Für den ultimativen Zuckerrausch gibt's Trinkschokolade-Flocken vom belgischen Chocolatier Dolfin und Banane-Schokolade-Konfitüre der französischen Marke Bioloklock. Die gewünschte Koffein-Zufuhr kommt von der Kaffeerösterei Alt Wien.

De Jagers (Leopoldsgasse 29)

Die schönste Fassade der Leopoldsgasse gehört eindeutig Barbara de Jager. In ihrem gleichnamigen Lokal "De Jagers" serviert die aus Amsterdam stammende Gastronomin und ehemalige Teilhaberin der M*Eventcatering-Gruppe seit Sommer 2012 täglich drei Mittagsmenüs zum Vor-Ort-Essen oder Mitnehmen. In Kürze ist in dem romantischen Lokal mit gemusterter Tapete und Kristalllustern allerdings Baustelle: Bis Ostern erweitert de Jager um das angrenzende Geschäft, insgesamt 30 Sitzplätze wird die zusammengelegte Location dann beherbergen. Außerdem eine Loungeecke mit Kamin und ab 15 Uhr ein holländisches Käsebuffet. Mit einer Käseauswahl, die selbst "der nahe Karmelitermarkt nicht bieten kann".

Super Mari (Leopoldsgasse 22)

Der zweite Standort von "Pizza Mari"-Besitzerin Maria Fuchs direkt über der Straße ist seit einigen Wochen Nahversorger für die Nachbarschaft. Im 30 Quadratmeter Kleinsupermarkt "Super Mari" kredenzt Fuchs zu 90 Prozent italienische Produkte: Pasta, Konfektmandeln, Panettone, sogar Waschmittel und Haarpomade aus Bella Italia. Von 8 bis 14 Uhr reicht die "Super Mari" italienisches Frühstück samt frisch gespresstem Orangensaft, neapolitanischem Kaffee und Cornetti. Die italienischen Kipferl bäckt Maria Fuchs mit der morgendlichen Restwärme aus dem Pizzaofen gegenüber.

Weitere Insidereistorys finden Sie auf www.insiderei.com.

(Insiderei)

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