Römisches Reich

Kaiser Neros privates Theater in Rom entdeckt

 Peter Ustinov brillierte 1951 als Kaiser Nero
Peter Ustinov brillierte 1951 als Kaiser NeroCourtesy Everett Collection via www.imago-images.de
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Bei Ausgrabungen im Garten eines künftigen Hotels stießen Archäologen auf Reste des Theaters des berüchtigten Kaisers Nero. Hat er von dort aus den Brand Roms beobachtet?

Als Rom brannte, soll er in seinem Privattheater auf der Leier gespielt und gesungen haben: So wird der berüchtigte Kaiser Nero jedenfalls von Peter Ustinov im Monumentalfilm  „Quo Vadis?“ dargestellt. Dass es sich historisch so zugetragen hat, darf bezweifelt werden. Den Ort, an dem diese Szene stattfinden hätte können, wurde nun aber gefunden: Archäologen haben im Garten eines zukünftigen Hotels an der Via della Conciliazione, die vom Tiberufer in Rom zum Petersplatz führt, die Reste des Theaters von Kaiser Nero (54 bis 68 nach Christus) entdeckt. Dort, wo der Garten geplant war, wurden die Ruinen eines antiken Theaters gefunden, das vom berüchtigten Kaiser stammen soll.

Zwar soll die Spielstätte in römischen Schriften erwähnt worden sein, gefunden wurde sie allerdings nie und galt deshalb als verschollen. Die Suche hat nun wohl ein Ende. Bereits seit 2020 gruben Archäologen rund um den ummauerten Garten des Renaissancegebäudes Palazzo della Rovere, berichteten italienische Medien. Die Entdeckung des Theaters wurde seitens der Behörden als „außergewöhnlich“ bezeichnet, da sie seltene Einblicke in die Geschichte des römischen Reichs ermögliche. Ausgegraben wurden nicht nur die Ruinen, sondern auch Glaspokale aus dem 10. Jahrhundert sowie Keramikstücke.

Das Theater des Nero (Theatrum Neronis) war durch eine Erwähnung bei Plinius dem Älteren in seinem Historienwerk bekannt. Danach befand sich dieses Privattheater des Kaisers „in den Gärten jenseits des Tibers“. Einige Historiker vermuten, dass Nero sich tatsächlich während des großen Feuers in diesem Theater aufgehalten hat: Von hier aus könnte er den Brand beobachtet haben, den er zum Anlass für seine Christenverfolgungen nahm.

Dass er den Brand selbst gelegt hat, gilt heute als unwahrscheinlich. Nero hielt sich zu dessen Beginn im rund 50 km entfernten Antium. Sechs Tage loderten die Flammen beim größten Stadtbrand Roms in der Antike. (APA/Red.)

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