Energieversorgung

Baltische Länder beschlossen Ausstieg aus russischem Stromnetz

Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins.
Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins.IMAGO/Sipa USA
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Die gestern getroffene Übereinkunft wurde von den Regierungschefs der drei
baltischen Staaten nun unterschrieben.

Estland, Lettland und Litauen wollen ihre bisher ans russische Energiesystem gekoppelten Stromnetze im Februar 2025 mit dem übrigen Kontinentaleuropa synchronisieren. Die Regierungschefs der drei baltischen EU- und NATO-Staaten unterzeichneten am Donnerstag eine entsprechende gemeinsame Erklärung - und billigten damit eine tags zuvor getroffene Übereinkunft der baltischen Stromnetzbetreiber.

Damit werden sie sich fast ein Jahr früher als ursprünglich geplant an das europäische Stromnetz anbinden. „Gemeinsam mit Lettland und Litauen arbeiten wir daran, jegliche Abhängigkeit von russischer Energie zu beenden. Russlands Aggression in der Ukraine und der Einsatz von Energie als Waffe beweisen, dass es ein gefährliches und unberechenbares Land ist“, sagte Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas. Die Einbindung in das russische Stromnetz stellte daher ein Risiko dar.

Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins bezeichnete die vorzeitige Synchronisierung als „weiteren Schritt in unseren gemeinsamen Bemühungen, die vollständige Unabhängigkeit von Russland zu erreichen und unser Energiesystem widerstandsfähiger zu machen.“ Auch EU-Energiekommissar Kadri Simson begrüßte das „historische Abkommen“, das die vollständige Integration der baltischen Staaten in das EU-Stromnetz ermögliche und ein „Symbol der europäischen Solidarität in Aktion“ sei.

Estland, Lettland und Litauen haben vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine ihre Stromimporte aus Russland eingestellt. Noch aber sind sie Teil eines gemeinsamen, synchrongeschalteten Stromnetzes mit Russland und Belarus - des aus Sowjetzeiten stammenden sogenannten BRELL-Ringsystems. Daher sie hatten bereits in den vergangenen Jahren mit Hilfe der EU-Kommission Schritte unternommen, um ihre Stromnetze bis Ende 2025 mit dem europäischen Netz zu synchronisieren. (APA)

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