Energie Burgenland klagt Ex-BEGAS-Chef auf 2,8 Mio.

Energie Burgenland Millionenklage gegen
Energie Burgenland Millionenklage gegen(c) EPA (LASZLO CZIKA)
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Oberstes Ziel des Unternehmen sei es, sich "jeden einzelnen Euro" von Simandl zurückzuholen. Einer früheren Aufforderung sei er nicht aufgekommen.

Die Affäre rund um den früheren BEGAS-Vorstand Rudolf Simandl wird nun auch ein Fall für den Zivilrichter: Die Energie Burgenland als Rechtsnachfolger der BEGAS klagt den Ex-Manager auf 2,8 Millionen Euro Schadenersatz, teilte das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mit. "Oberstes Ziel ist es, jeden einzelnen Euro, der unrechtmäßig dem Unternehmen entzogen wurde, zurückzuholen", hieß es darin.

Die Klage wird damit begründet, dass es durch Simandl „unter Ausnützung seiner Vorstandsposition zu finanziellen Transaktionen zugunsten des Beklagten gekommen“ sei. Dadurch habe die BEGAS "Schäden beträchtlichen Ausmaßes" erlitten.

Klage könnte ausgeweitet werden

Ein Teil dieser Schäden sei Gegenstand der Klage auf 2,8 Mio. Euro. Dabei handle es sich um eine vorläufige Summe, hieß es mit dem Hinweis auf eine vom Vorstand beauftragte, derzeit laufende Prüfung der Auftragsvergaben in der BEGAS. "Sollten dabei weitere Schädigungen entdeckt werden, wird die Klage ausgeweitet", teilte die Energie Burgenland mit. Zu Details der Klage wollte man sich auf APA-Anfrage nicht äußern. "Wir belassen es bei unserem Statement", so ein Sprecher des Unternehmens.

Laut ORF Burgenland habe Simandl bereits zwischen 2000 und 2005 "zahlreiche Entlassungsgründe" gesetzt, die erst jetzt im Zuge der Überprüfung entdeckt worden seien. Der Ex-Manager soll sich als BEGAS-Vorstand seine Bezüge laufend erhöhen haben lassen, obwohl es dafür keine vertragliche Grundlage gegeben habe. In diesem Zusammenhang soll er den Aufsichtsrat "bewusst falsch informiert" haben.

Simandl hatte nach Auffliegen der Affäre im Sommer 2012 über 500.000 Euro an die Energie Burgenland zurückbezahlt. Zur Aufklärung der Sachverhalte habe er allerdings laut ORF "in keiner Weise beigetragen".

Über Simandl ist wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr die Untersuchungshaft verhängt worden. Gegen ihn wird seit mehreren Monaten auch wegen des Verdachts auf Untreue und Abgabenhinterziehung ermittelt. So soll er einen Bargeldbetrag von 1,325 Mio. Euro, den er vom Bauunternehmer Ortner erhalten hat, nicht an seinen Arbeitgeber weitergegeben haben. Simandl bestreitet sämtliche Vorwürfe.

(APA)

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