Niedermeyer-Pleite: "Manager zu selten in Filialen"

Niedermeyer
Niedermeyer(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Christian Niedermeyer, der sich vor 14 Jahren aus dem Unternehmen zurückgezogen hat, spricht von unmotivierten Mitarbeitern.

Der frühere Besitzer der insolventen Elektrokette Niedermeyer, Christian Niedermeyer, lässt kein gutes Haar an den jetzigen Managern und Mitarbeitern. Die Pleite überrascht ihn nicht: "Niemand, der regelmäßig Filialen besucht hat, kann von der Pleite überrascht worden sein. Die Verkäufer in den Filialen waren unglaublich demotiviert", wird er in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Format" zitiert.

Wer Schuld daran sei, dass Niedermeyer so schlecht dasteht, sei schwer zu sagen, so Niedermeyer. "Ich habe auch ein bisschen den Überblick bei all den Eigentümerwechseln verloren. Aber ich denke, die Manager waren zu selten persönlich in den Filialen anwesend. (...) Der Hartlauer macht das nicht schlecht."

Selbst will er die Ärmel nicht noch einmal hochkrempeln und das Ruder herumreißen. "Das wäre mir zu anstrengend. Man müsste bei Niedermeyer ja praktisch bei Null beginnen. Die besten Filialen wurden verscherbelt, das Geld ist bei der Renovierung von anderen Geschäften verpufft und am Niveau der Verkäufer müsste man intensiv arbeiten." Niedermeyer .

Christian Niedermeyer verkaufte seine Anteile an der Elektrokette vor 14 Jahren und ist seither Privatier. Er hat bei Immobiliengeschäften bei der Immofinanz zwei Millionen Euro verloren. Er habe sich damals durch die "scheinbare Seriosität der Herrn Petrikovics und Gertner blenden lassen". Seiner Meinung nach sei die "Gier mit den Hauptakteuren durchgegangen". Einen Freispruch für Petrikovic würde er nicht für fair halten, "aber ich will dem Gericht nicht vorgreifen". Beim Immofinanz-Prozess wird heute mit einem Urteil gerechnet.

(APA)

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